10 Jahre Institut für niederdeutsche Sprache

Diesen Zeilen stammen vom damaligen Präsidenten Prof. Dr. Dieter Stellmacher.

Sie zeigen, dass nach der Gründung und in den ersten 19 Jahre durchaus auch Schwierigkeiten zu überwinden waren…

Schlußwort

Kein Huus ahne Muus, so heißt ein Sprichwort in südniedersächsischem Platt. Nichts ist ungetrübt, auf diese Weise werden wir diese Volksweis­heit zu verstehen haben. Das gilt auch für das Vorstehende. Wir wollten zeigen, daß die Gründung eines Instituts für niederdeutsche Sprache ein Wagnis in mehrfacher Weise war und eine Aufgabe all denen bleibt, die wissen, daß es »Sprachen in der Sprache« gibt. Gelingen konnte der Ver­such, weil man in der norddeutschen Kulturlandschaft den Wert der alten, der anderen Sprache nicht vergessen hatte. Aber, wer nich gaud dünget, dei kann aak nich gaud amen. Die Südniedersachsen, die uns dieses Wort überliefert haben, meinten zu recht, daß der gute Wille allein nicht ausrei­che. Es mußten schon die Hände geregt, der Verstand bemüht werden, wollte man erreichen, was das Institut für niederdeutsche Sprache in den verflossenen zehn Jahren geschafft hat. Ein bißchen Stolz über das Er­reichte klang schon mit, auch wenn wir alle wissen, daß noch viel zu tun ist. Damit wir dabei nicht allein bleiben, sei diese Schrift all jenen ans Herz gelegt, denen regionale Kulturförderung mehr als eine Floskel be­deutet.

Wir tun ja nichts Unzeitgemäßes und nichts Kurzlebiges. Wat schrifft, dat klifft, zum dritten Mal sei die Weisheit der Südniedersachsen bemüht: Das Geschriebene bleibt nicht ohne Folgen. Und das soll für das nächste Jahrzehnt unser Leitspruch sein. Diejenigen, die uns »beim Schreiben« helfen wollen, werden gehört und bekommen Gelegenheit, das Ihre zu tun. Möge das Institut für niederdeutsche Sprache bei seiner vielen und vielfältigen Arbeit nicht allein bleiben, denn seine Arbeit geht uns alle an!

Dieter Stellmacher