Buchprojekt “Wat, de kann Platt?” entsteht 1 (Stand Juli 2020)

Da entwickelt sich seit einigen Wochen ein neues Buch mit dem Titel Watt, de kann Platt!

Platt-Sprecher als Autoren gesucht (Stand im Juli 2020) !

Spannendes Buchprojekt zur Lage des Plattdeutschen in der Region

Früher war sie eine von Westfalen bis Ostpreußen reichende Amts- und Kultursprache, heute steht sie nahezu vor dem Aussterben: das Platt- oder Niederdeutsche. Doch das Plattdeutsche stirbt anscheinend einen sehr langsamen Tod, der mittlerweile bereits gut 500 Jahre andauert. Denn immer noch gibt es Menschen, die das Plattdeutsche sprechen und die sich für den Erhalt dieses Kulturguts einsetzen. Das Problem dieser Sprache war es seit dem 19. Jahrhundert, dass ihr der Makel des Minderwertigen anhaftete. Gegenüber dem Hochdeutschen galt der Gebrauch des Plattdeutschen als ungebildet. Dennoch wurde und wird Plattdeutsch bis heute in allen gesellschaftlichen Schichten gesprochen, wird es auch von Personen des öffentlichen Lebens geschätzt und gebraucht.

Genau um diese Menschen geht es bei der zweiten Auflage eines spannenden Buchprojektes: „Watt, de kann Platt?“ Bereits 1998 gaben Bernd Robben und Theo Mönch-Tegeder ein Buch unter diesem Titel heraus, in dem viele bekannte und unbekannte Persönlichkeiten aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim ein Bekenntnis zu ihrer plattdeutschen Sprache verfassten.

Nun, über zwanzig Jahre später, soll eine neue und erweiterte Auflage des Buches entstehen. Zum einen werden das Osnabrücker und Münsterland der neue geographische Rahmen werden. Daher sind die Kreisheimatbünde Osnabrück, Bersenbrück und Steinfurt mit ins Redaktions-Boot geholt worden. Zum anderen sollen insbesondere – aber nicht nur – junge und weibliche Autoren angesprochen werden. Die Beiträge über die individuellen positiven (oder auch negativen) Erfahrungen mit der plattdeutschen Sprache, über Erlebnisse oder Erkenntnisse dürfen bis rund drei Textseiten umfassen. Dabei können die Texte sowohl auf Nieder- oder/und Hochdeutsch verfasst werden. Prosa- wie Lyriktexte sind gleichermaßen willkommen.

Weitere Hinweise für Interessierte:

Was will das Buch?

 Da verschwindet innerhalb von etwa zwei Generationen weitgehend eine angestammte Sprache, die bis vor wenigen Jahrzehnten noch von der Mehrheit der ländlichen Bevölkerung in immerhin acht deutschen Bundesländern im alltäglichen Miteinander gesprochen wurde.

Und so stellt sich nicht nur in Fachkreisen die bange Frage:

                                                        Wu is datt mit use Platt?

… denn: Die Sprache ist ohne Zweifel das höchste Kulturgut des Menschen!

Vor diesem Hintergrund haben sich Personen zusammengefunden, die in einem Buchprojekt die durchaus etwas neugierige Frage aufkommen lassen:

                                                         Watt, de kann Platt?

Unter diesem Titel ist ein Buchprojekt geplant, in dem interessante Personen und Persönlichkeiten der Region aus allen Schichten der Bevölkerung in einem kurzen Beitrag von rund zwei „Schreibmaschinenseiten“ – in Ausnahmefällen nach Rücksprache mit der Redaktion auch mehr oder weniger – ihre individuellen positiven (wie negativen) Erfahrungen und Erlebnisse mit der plattdeutschen Sprache  darstellen können.

Was können die Autorinnen/Autoren dazu einbringen?

Gedacht ist an ein persönliches „Statement“ zu Erfahrungen und Erlebnissen mit dem Plattdeutschen im eigenen Leben. Als Unterstützung dazu steht eine begleitende Webadresse unter

Zeitzeugen aus der Grafschaft Bentheim

Zeitzeugen aus dem Altkreis Lingen

Zeitzeugen aus dem Altkreis Aschendorf/Hümmling

Zeitzeugen aus dem Altkreis Meppen

 

zur Verfügung. Dort sind einige Beispielbeiträge von Autorinnen und Autoren aus einer früheren derartigen Veröffentlichung in der Region Emsland/Grafschaft Bentheim als Anschauungsmaterial eingestellt, das sehr unterschiedlich und interessant wie ein „bunter Blumenstrauß“ ausgefallen ist.

Sie als Autorin  oder Autor können ihren Beitrag

  • nur in hochdeutscher Sprache verfassen
  • ausschließlich in Plattdeutsch formulieren
  • oder beide Sprachen benutzen.

So kann gemeinsam ohne Zweifel ein besonderes Zeitzeugnis der heimischen Kultur geschaffen werden.

Welcher zeitliche Ablauf ist geplant?

Die einzelnen Beiträge sollten spätestens bis zum 15. November 2020  – früher ist natürlich immer herzlich willkommen – in einer Worddatei bei uns zur Endredaktion eingegangen sein.

Das fertige Buch soll im Herbst 2021 auf den Markt kommen.

Die Zeichnung stammt vom Maler Georg Strodt aus Elbergen/Emsbüren