Plattdeutschbefragung vor Endauswertung durch Uni Kiel

Dieses Schreiben ging an alle an der Befragung beteiligten Lehrpersonen am Ende der umfangreichen Auswertungsaktion in Vorbereitung auf die Endauswertung an der Universität Kiel.

 

Auf Veranlassung des Schulaufsichtsamtes wurde in allen vierten Grundschulklassen des Emslandes eine kombinierte Eltern- und Schülerbefragung durchgeführt.

Insgesamt waren daran über 3.200 Kinder mit ihren Eltern betei­ligt. Festgestellt werden soll dadurch, wie weit diese Zehnjäh­rigen Plattdeutsch verstehen und auch noch sprechen können. Die Idee und der Entwurf zu dieser Befragung stammen vom Schulleiter Bernd Robben aus Bramsche. An den umfangreichen Vorbereitungen vor der eigentlichen Durchführung der Umfrage waren außerdem Helmut Diers, Karl Oldiges und Burkhard Pracht unter der Lei­tung von Schulamtsdirektor Alfons Lögering beteiligt.

Mittlerweile sind über 80.000 Einzeldaten der Befragung durch Mitarbeiterinnen des Landkreises Emsiand kodiert und in einen Computer eingespeist worden.

Durch die freundliche Unterstützung des Kieler Germanistik-Professors Dr. Hubertus Menke (Abt. Niederdeutsch) werden diese Daten eingegeben und ausgewertet.

Zuvor jedoch mußten in monatelanger Kleinarbeit über 6.400 Schülertestbogen von Bernd Robben und der Studentin Eva Robben korri­giert und ausgewertet werden. Bis zum Ende dieses Jahres wird von ihnen auch eine Zusammenfassung der Ergebnisse dieser bis­her einmaligen Sprachuntersuchung im niederdeutschen Bereich in Form eines längeren Aufsatzes geschrieben, der dann in einem sprachwissenschaftlichen Buch erscheint, das von Prof. Dr. Ludger Kremer von der Universität Antwerpen herausgegeben wird.

Parallel zu diesem Vorhaben arbeiten ca. 20 Lehrer und Lehrerinnen des Emslandes an der Herausgabe eines plattdeutschen Lesebuches. Die Sammlung ist so weit fortgeschritten, daß in absehbarer Zeit in die Endredaktion eingestiegen werden kann.