Der Grafschafter Künstler Karl Sauvergerd

Zu Ehren eines großen Grafschafters

Heimatfreunde Neuenhaus zeigen Werke von Karl Sauvagerd – Eröffnung am 17. November

Die Heimatfreunde Neuenhaus feiern ihr 25-jähriges Bestehen. Ebenso ist der Tod des Grafschafter Dichters Karl Sauvagerd nunmehr ein Vierteljahrhundert her. Mit einer Ausstellung im Alten Rathaus will der Heimatverein das vielfältige Wirken Sauvagerds beleuchten.

Von Sebastian Hamel

NEUENHAUS. Er war Dichter, Buchautor, Maler, Pflanzenkundler, Prediger und ein Vorantreiber der deutschniederländischen Aussöhnung: Als Karl Sauvagerd am 6. Februar 1992 starb, ging ein facettenreiches Leben zu Ende. Der im selben Jahr gegründete Heimatverein Neuenhaus hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Andenken an den verdienten Grafschafter zu bewahren. Mehr als 50 Jahre wohnte dieser in der Dinkelstadt, nachdem er in 1906 in Gronau zur Welt gekommen war, in Wilsum aufwuchs und später seinen Lebensabend in Uelsen verbrachte.

Ein Team aus fünf Heimatfreunden hat nun in mühevoller, anderthalbjähriger Arbeit eine umfassende Ausstellung mit mehreren Teilbereichen zusammengestellt, die das literarische, künstlerische und botanische Wirken Sauvagerds eindrucksvoll darlegt. Auf beiden Etagen des Alten Rathauses in Neuenhaus erhalten die Besucher Einblicke in seine Werke und die Stationen seines Lebens. Das Material der Ausstellung wollen die Heimatfreunde im kommenden Jahr auch als Buch herausbringen. Das Motto der Ausstellung „De Tied blif Baas“ ist angelehnt an eines seiner Bücher, das denselben Titel trägt. Eigentlich gelernter Schneidermeister, entdeckte Karl Sauvagerd schon in jungen Jahren seine Vorliebe für die Sprache, insbesondere das Niederdeutsche. 1932 etwa schreibt er das Gedicht „De Groafschup is et moigste Land“, 1948 bringt der Grafschafter Heimatverein sein erstes Buch „Häideblomen“ heraus.

Darüber hinaus galt sein Interesse auch der Pflanzenwelt. Im Jahr 1973 erschien sein Buch „Heimatliche Naturheilkräfte“. Bereits in den 1930er-Jahren legte er ein umfassendes Herbarium an – eine Sammlung konservierter Pflanzenteile. Der Nachlass wird während der Eröffnungsfeier von Sauvagerds Tochter an Dr. Bernd Tenbergen vom Naturkundemuseum in Münster überreicht. Auch ein Teil der Ausstellung wird sich diesem Thema widmen: Unter Mitwirkung der Grafschafter Kräuterschule sind entsprechende Pflanzen mit deutscher, plattdeutscher und niederländischer Beschriftung zu sehen – angelehnt an Sauvagerds großes Anliegen der Völkerverständigung. Zudem bietet die Kräuterschule Workshops an mit Kräuterspaziergängen in die nähere Umgebung und Kinderprogramm.

aus : Grafschafter Nachrichten vom 11.11.2017

http://heimatfreunde-neuenhaus.de/Karl%20Sauvagerd.htm