Musaique

 

Wir sind eine Meppener Musikgruppe, die vor circa sie­ben Jahren gegründet wurde. Die überwiegend plattdeutschen Lieder, deren Tex­te und Melodien meistens aus unserer eigenen Feder stammen, erzählen von Land und Leuten der norddeutschen Region, ihrem Leben und Charakter, ihren Ge­wohnheiten und Eigenarten.

Der Name „Musaique” wurde in den vergangenen Jahren schon häufig vom Pu­blikum hinterfragt, da er eigentlich kaum auf plattdeutsche Lieder hinweist. Die Namengebung ist nichts anderes als ein Wortspiel aus „Musik” und „Mosaik”, da viele Lieder auch durch Zusammenfügen von Melodie, Text und Arrangement ent­stehen, wobei die französische Schreibweise vielleicht für manche auf einen inter­essanten Schriftzug hinweist, aber für viele auch immer wieder eine Lese- und Ausspracheschwierigkeit bedeutet.

Die musikalischen Anfänge unserer Gruppe liegen aber nicht im Plattdeutschen, sondern unser erstes gemeinsames Projekt war die Vertonung einer Gedichtreihe von Theodor Storm. Unter dem Titel „Doch hängt mein ganzes Herz an dir …”wurden insgesamt 11 Gedichte von Florenz Potthast vertont, von der Gruppe in ein musikalisches Gewand gebracht und auf einer MC veröffentlicht.

J. G. Schmidt, plattdeutscher Autor, damals noch in Dohren im Emsland wohnhaft, hörte die Lieder unserer Gruppe und bat uns daraufhin, einige seiner selbstgetex­teten und komponierten plattdeutschen Lieder zu arrangieren und auf einer MC zu veröffenlichen. Das Erarbeiten eigener Arrangements motivierte uns immer mehr, eigene Lieder zu schreiben. Die Veröffentlichung dieser Lieder unter dem Ti­tel „Wi singt platt van Dütt un Dat” war für uns als Gruppe sehr erfolgreich, so daß in kurzer Zeit sehr viele Anfragen nach Auftritten und Konzerten erfolgten. Aus dieser Zeit stammt auch das hier vorgestellte Lied „Emslandkinner”, dessen Text und Melodie von Marlene Bucher stammen.

Bereits ein Jahr später konnte eine weitere Produktion veröffentlicht werden. „Dör de Tied” ist der Titel einer CD/MC, die Heiteres und Besinnliches mit plattdeut­schen Texten darbietet. Der Umgang mit der plattdeutschen Sprache war für un­sere Gruppe nichts Ungewohntes, da Plattdeutsch uns von frühester Kindheit ver­traut war. Auch heute wird in unseren Familien noch sehr viel platt gesprochen.

Sehr schnell wurden wir uns aber auch der Tatsache bewußt, daß sich manches auf Plattdeutsch leichter oder auch direkter sagen läßt. Die plattdeutsche Sprache bietet zum einen die Möglichkeit, mit „moijen Dönkes” das Publikum zu unterhal­ten, zum andern ist sie aber auch sehr gut geeignet, Stimmungen, Gefühle und Er­lebnisse des täglichen Lebens zu beschreiben.

In diesem Zusammenhang sind wir auf den Hamburger Dichter Hermann Claudius gestoßen, der im Hamburger Raum besonders durch seine plattdeutschen Ge­dichtbände bekannt geworden ist. Mit Genehmigung der Witwe des Dichters ha­ben wir eine Vielzahl seiner Gedichte vertont und in einer weiteren Produktion mit dem Titel „Leev und Läwen” veröffentlicht.

Seit einigen Jahren liegt ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit in der Dar­bietung von Konzerten mit winterlichen und weihnachtlichen Liedern. „Winter­traum” und „Vör Wiehnachten” lauten die Titel der beiden veröffentlichen Tonträ­ger. Diese Lieder wurden in vielen Konzerten im gesamten Emsland und darüber hinaus einem breiten Publikum dargeboten. Unterstützt durch stimmungsvolle Dias und eindrucksvolle Lichteffekte wurden die Konzerte zu einem besonderen Erlebnis für das Publikum.

Live erleben können Sie „Musaique” in ihren Konzerten. Aber auch bei verschie­denen anderen Anlässen tritt die Gruppe auf, wie zum Beispiel bei Veranstaltun­gen von Heimatvereinen oder Stadt- und Gemeindefesten. Auch im Rundfunk, be­sonders in plattdeutschen Sendungen, sind häufig unsere Lieder zu hören. Außer­dem wurde vom NDR-Fernsehen ein Titel für die Sendung „Bi uns to Hus” aufge­zeichnet.

Emslandkinner

Refrain:

Wi Emslandkinner, wi bünt nich minner äs aal de ännern ut de grote Stadt.

Wie käönt all mit Messer un Gaobel äten un häbbt use Vorfahren uk nich vergäten; wi flaitt wat up de grote Stadt!

Dor frög mi maol äine: „Wor kumms du dann her?”

„Ut`t Emsland van’n Oldenschloot.”

Häi frög noch ganz hochnäsig, wor dät wall wör.

Ick sae üm: „Dor wörde ick grot.”

Bie uss an de Grenze ligg Dörp an Dörp,

van Fräisland bis nao Bentheim tau.

Hier prott man noch platt

un man segg „Gauden Dag!”

Hier kennt jeder jeden genau.

Wi gaoht mittlerwiele uk nich mehr in’t Moor.

De Heizung, de makt uss dät warm.

Wi staoht uk nich mehr mit de Höihner up.

De Wecker sleiht bie uss Alarm.

Hier kennt man nich bloß mehr Peerd un Wagen,

hier weerd uk all Auto föhrt.

De mäisten häbbt nich mehr füfftaihn Blagen,

man wäit hier all, wo man verk…

De Buern brukt nich mehr mit de Hand tau mälken,

so wie dät fröiher maol wör.

Man höit uk kiene Tuffeln mehr sammeln;

dor häbb wi Maschinen för.

Man kump uk vandage in de Welt herüm,

un äinige häbbt all studiert.

Man aale kaomt säi so geerne nao Huus,

weil man ännerworngs nängs so mooi fiert.

(Text und Melodie: M. Bucher)

Im Jahre 2016 verabschiedete sich die Musikgruppe nach 25 Jahren von der Bühne

 

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