Eene woahre Begiebenheit ut den Joahren 1946/47 (6)

Et was fö genau füftig Joahre, de twette Weltkrieg was een Joahr vöbie. Ick was to de Tiet jüst 18 Joahre jung. Miene Aulen un no sess Geschwister han us sau recht un schlecht dür den Krieg schlagen.

Ick was eene van de Ölsten un mösse – auhne eenen Beruf to lärden – bie olle Arbeeten, de et sau gaff, düchtig mithelpen. Miene Mamme was kränklich un mösse oft in’t Krankenhues. Sau was de Wegg fö mie auhne graute Kommentare fastelegt.

Eenes Dages segg de Mamme: „Du mösses doch auk eigentlick fö een Joahr moll in eenen biäteren Huesholt, ümme de fienen Küöken to läden.“

Et durde gar nich lange, dau harre se mit miene früheren Lehrerin dat passende founen. Ick keimp to’n 01.10.1946 no Mönster in eene Pastraude, de to de Lamberti-Gemeende horde.

Arbeeten un Behelpen was ick je van Hues ut gewuont, doch watt doa olles up mie toukeimp, kann ick bet van Dage noch nich vögieten.

De schöne Stadt Mönster leig to’n grauten Deil noa in Schutt un Asken. Mitten in de Strauten wörn no riesengraute Schlaglöcker. Bie Riängenwiär harre ick gäden Gummistiefel antuogen, doch sau eenen Luxus harre ick nich. Ick häwwe no Hues henschriewen, se sollen mie umgehend miene Holsken schicken. Eene Wierken läder keimp dann son Papppaket an. Ick häwwe den Holsken eeste striepet, denn Heimweh harre sick auk instellt. Et keik mancher afgünstig achter mie her, wenn ick mit miene Holsken un schaupwullne Socken dür Mönster löip.

Weil de Pastraude total van Bomben zerstört was, wuonde de Pastor in de eesten Etage direkt an de Lamberti-Kiärken, Ecke Salzstrasse.

Et keimp de lange, kaule Winter. Küöhle un Holt toun Böiten wörn düchtig knapp. Man feund in de ganzen Stadt kein Stücksken Holt orre ne aule Latten, datt konn jeder gout fö sienen Uoben bruken.

De Herr Pastor harre in den Keller van de kaputten Lamberti-Kiärken no eenige Zentner Küöhle entdecket. Van doa ut konn man unner de Straute her in usen Keller kuomen. Et was ganz düster un gruselich. Üöwern Koppe drüppere et ut graute Kanalrohre. An de Föite huschen Ratten vöbie. Weil et jä nu keiner wieten droffte, datt wie no Küöhle harren, makeren wie olle paar Aumende eene Kohlenaktion. Datt hett, de Herr Pastor, de Hueshöllerske un icke, teugen us aule Männel un Riängenmännel an un setten us aule Höhe up den Kopp – wegen de Drüpperigge.

De Pastor göng mit eene Taskenlampen vöran, un wie mössen doa sau achterher feulen. Wie konn dütt Küöhleschlüden nur ganz lade maken, wie mössen ganz sicher sein, datt keiner mä in den Treppenhues herümme löip.

De kaule Winter neimp gar kein Ende. Je länger de Dage wöiten, desto keuhler wörd et. Eenes Dages wörn de ganzen Waterleitungen un Abflüsse toufruorn. Twee Moll an Dag keimp een Kärl van de Stadt un dräggere den Hydranten löss. De was direkt bi us vö’n Huese.

De Mann pingelde dree Moll, un de Jagd achter dat Water göng löss. Wie han Gott Dank no een paar heile Emmers. De Lüer üöwer us han nur eenen Pott mit eenen Henkel un van de Frisierkommouden sonne Kannen mit Becken. Doa schüppkeren de mit in Treppenhues herümme – et bleif keine Stufen dreuge.

Ick häwwe mi immer beielt, saumit konn ick de beeden lesten Emmers vull dann no Buoben henbringen, süss harre sick dat ganze Kraum nich lohnt. Et keimp no schlimmer, de Hydrant was auk ganz toufruorn.

Wie mössen jetz dat Water to bestimmte Tieten ut de Handwerkskammer halen. Wat was datt een Toustand. Nu seug man eeste, watt man unbedingt an Water brukere. Wenn man Küöhle un Water genoug in de Etage harre, was de halwe Dagg ümme. Dat Ollerschlimmste was owwer, datt wie dat Klo nich mä benutzen drofften. Watt sollen wie nu maken?

Use Hochwürden – Gott hab’ ihn selig – neimp eenen aulen Brettstouhl un sagere doa een Lock drin. Doa wöit een Emmer drunner stellt. Et geif fö Geld un goe Wörder keine Deckel fö den Emmer. Saumit wöit doa eenfach een Pappdeckel drupp leggt. Wo solln wie doa owwer nu mit henn?

Unnern an de Straudenecke Salzstrasse was een ziemlich gruowen Gulli. Weil ick nu sauwatt nich an hellechten Dagg utkippen konn, mösse ick des Muorns schon up Drauht sein.

Use Köster, de twee Etagen üöwer us wuornde, harre ne graute Familge mit niegen Personen. To’n Angeluslürden des Muorn ümme sess Uhr was he holl mit twee Emmers vull vö mie an den Gulli wiesen. He harre kein Water toun nauspöilen bruket, sau kürnt gie juch sülwest woll vöstellen, watt doa vö’n Haupen up den Gulli fastefruorn was.

Auhne heetet Water un ne Bräckstangen was hier nix to maken. De Hueshöllerske häff den Köster owwer eenmoll sau richtig de Wacht an’n Rhein sungen, seitdem was de Gulli in Ordnung.

Wo he mit sein Kraum bliewen is, häff he us nich vörott.

Ick kann juch säggen: Fiene Küörken läden …!

Wie han je Glücke, datt wie nich – wie üblich – 25,– RM toubetalen mössen. Weil ick nu uterhalb de Küörken sauviele ännere Arbeeten maket harre, kreig ick monatlich 25,– Reichsmark utbetahlt.

Hagen a.T.W., den 11. Juni 1996

Martha Herkenhoff geb. Koch