Georg Wenzel – vom schlesischen Dialekt zum emsländischen Platt

Vita Georg Wenzel

Geboren am 30.7.1928 in Altheide Bad OT Neuheide

Vater Paul Wenzel, Fleischermeister u. Viehkaufmann geb. in  Altheide (Polanica Zdroj)

Mutter Anna Wenzel geb. Wagner aus Neundorf (Nowa Wies) Kr. Habelschwerdt

beides alteingesessene Grafschaft Glatzer Familien.

8 Jahre Volksschule Altheide

1 ½ Jahr Städt. Handelsschule in Glatz

1944 „Unternehmen Bartold“

945 Volkssturm Glatz/Schäferberg

Mai 1945 Gefangenschaft tschechische Partisanen

eine Woche in deren Hand mit Siegesfeiern durch die Orte in der Tschechei dem Russen übergeben und im September 1945 entlassen

Januar 1946 Verhaftung durch die polnische Geheimpolizei (UB  Urzad Beznieczenstwa Publicznego)

Vorhalt „Partisan“

eine Woche nächtliche Verhöre in deren Quartier in Altheide, der „Peter-Villa“                                                Abtransport nach Glatz in die „Zimmerstraße“ dort die bekannten schlimmen Erlebnisse                              Abtransport in das Gefängnis in der Gartenstraße ebenfalls mit bekannten Erlebnisse

im Mai 1946 als unschuldig entlassen, menschliches Wrack, an Leib und Seele gebrochen..

Vertreibung aus der Heimat November 1946 mit den Eltern über Quarantänelager Taucha b. Leipzig nach Meißen eingewiesen. Wegen Weigerung Eintritt FDJ keinen Arbeitsplatz. Einberufung zum Uran-Bergbau nach Aue. Vor Anreisetag im März 1947 Zuzugsgenehmigung in die britische Besatzungszone zu den im April 1946  in das Emsland vertriebenen Verwandten mütterlicherseits  nach Plantlünne Krs. Lingen.

Familie: Heirat mit Marta Rickling, gebürtige Plantlünnerin (Emsländerin)

1959, 1961, 1965 Geburt der Kinder Michael, Klaus, Annegret

Beruf:

1947-1948 volles Jahr Städt. Handelsschule in Lingen wegen Abschluß „mittlere Reife“.

1948 – 1950 Banklehre

1950 – 1957 Kreditsachbearbeiter

1957 – 1970 Rendant der Raiffeisenbank Bramsche Kr. Lingen

1970 – 1992 Bankdirektor und Vorstandsmitglied der Volksbank Lingen

Mitglied in verschiedenen berufsständischen Organisationen wie Verbandsrat Genossenschaftsverband Weser- Ems

Vorsitzender des Prüfungsausschusses  der Industrie- und Handelskammer

1992  Verabschiedung in den Ruhestand

Politik: 1956 – 1958 Gemeinderat der Gemeinde Plantlünne Kr. Lingen (Wählergemeinschaft)

1961 – 1974 Gemeinderat der Gemeinde Bramsche-Wesel Kr. Lingen

1969            Eintritt in die CDU

1965 – 1974  Samtgemeinderat Bramsche

1972 – 1974 Bürgermeister der Gemeinde Bramsche-Wesel (1974 Eingemeindung in Stadt Lingen)

1974 – 1986 Rat der Stadt Lingen (Ems)

1974 – 1975 stellvertretender Bürgermeister

1975 – 1985 Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion

 

Kirche: 1957 – 1971 Rendant der Kirchenkasse St. Gertrudis Lingen-Bramsche

1966 – 1984 Mitglied Kirchenvorstand St. Gertrudis Lingen-Bramsche

1984 – 1996 geschäftsf. Vorsitzender Kirchenvorstand St.Gertrudis Lingen-Bramsche

 

Ehrungen:

1988 Goldene Ehrennadel des Deutschen Raiffeisenverbandes

1993 Bundesverdienstkreuz (u.a. wg. Verdiensten um deutsch-polnische Verständigung)

1993 Ehrenratsherr der Stadt Lingen

1994 Ehrenbürger  der Stadt Polanica Zdroj (Altheide Bad)

1994 Päpstl. Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“ (auf Antrag des Breslauer Kardinals Gulbinowic in der Altheider Pfarrkirche überreicht vom heutigen Weihbischof Dr. Janiak)

1997 Ehrenmitglied des „Towarzystwo Milosnikow Polanica Zdroj“-Verein der Freunde und

Förderer der Stadt Polanica Zdroj – Altheide Bad

2001 Ring der Erzdiözese Breslau für Verdienste durch Kardinal Henryk Gulbinowic

2003 Ehrenteller der Heimatgruppe Grafschaft Glatz Lüdenscheid

2004 Ehrentitel „Botschafter der Grafschaft Glatz“ durch „Kapitel Hrabstwa Klodzko“ – Kapitel                              der Grafschaft Glatz

2006 Glockenpate der Glocke „St. Georg“ Pfarrkirche Polanica Zdroj-Altheide Bad

2006 Kreuz Hl. Stanislaus Anerkennung für Verdienste um Diözese Schweidnitz durch Bischof Ignaci Dec

2011  „Kleine Geschichte des Glatzer Landes“ von Prof. Arno Herzig und Dr. Malgorzata Ruchniewicz Widmung: Gewidmet Georg Wenzel, Reinhard Schindler,  Janusz

Laska, Stanislaw Slowik wg. Einsatz für deutsch-polnische Verständigung.

2011  Aufnahme der Vita in die polnische Popularna Encyklopedia Ziemi Klodzkiej – Populär- wissenschaftliche Enzyklopädie des Glatzer Landes.

Verschiedene Ehrennadeln und Ehrenmitgliedschaften von und in  Vereinen, Verbänden privater und beruflicher Art.

 

Aktionen:   1982 Gründer der „Polenhilfe Lingen“ mit jährlichen Hilfstransporten in die alte Heimat.

Bis heute Versorgung Waisenheim Altheide, Altenpflegeheim Oberschwedeldorf,

alte Menschen und kinderreiche Familien in Altheide,

Hilfe bei der Renovierung der Altheider Pfarrkirche und des Pfarrhauses und der                                           Anschaffung neuer Glocken.

Hilfestellung bei der Erlangung von Mitteln aus der deutsch-polnischen Stiftung für den

Neubau des Krankenhauses in Altheide, für die Einrichtung des Kongreß- und Kultur-

Zentrums  und Auflage einer Monografie in Polnisch..

1985 – 2005 Sprecher der Altheider Heimatgemeinschaft Atheide.

1991 Herausgeber des Buches  „Heimatbuch Altheide Bad“

1996 – Herausgeber „Altheider Weihnachtsbrief“

1997 Mithilfe bei Ausstellung und Begleitband Ausstellung im Emslandmuseum

Lingen „Alte Heimat – Neue Heimat“.

2016 Anbringung eines Gedenksteines in Glatz/Klodzko in der Zimmerstrasse an die

dort von der polnischen Staatspolizei (UB) ermordeten Deutschen und Polen.

Hobby:

1943/44 Segelfliegen mit C-Prüfung

1947 – 1956 Fußball Blau-Weiß Lünne

Ab 1978 Familienforschung in der Grafschaft Glatz-Schlesien-Ostböhmen und Nordmähren sowie im Emsland- und Ortsgeschichtsforschung in Altheide Bad  als Mitglied der Forschungsgruppe Grafschaft Glatz und des Arbeitskreises für Kultur und Geschichte.

 

4.10.2017