Wo und wie kann Plattdeutsch helfen?

Medien zur Demenzbegleitung

 „Ja, so war das damals“

Medien zur Unterstützung und Weckung der Gedächtnisfunktionen bei Demenz-Patienten

(aber auch in der Altenpflege insgesamt)

Gegenstand des Gesamtprojektes:

Ziel des Projektes ist, Medien zu entwickeln, die in der Lage sind, die Gedächtnisleistung von Demenz-Patienten zu aktivieren, ihre Kommunikationsfähigkeit zu stärken und damit das persönliche Wohlbefinden wie auch die Einbindung in das soziale Umfeld zu unterstützen. Das Projekt bezieht sich auf die Erstellung gedruckter sowie digitaler Medien.

 Projekt A: Vier Fotobände – Ja, so war das damals

 

 

Band 4 als Anschauungsbeispiel:

 

Die Bücher entstanden nach einer Idee und dem Grundkonzept von Bernd Robben in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Emsland (Koordinatorin des Demenz – Servicezentrums Rita Wallmann zusammen mit der Fachärztin für Psychiatrie Johanna Sievering als Leiterin des Fachbereichs Gesundheit) und Theo Mönch – Tegeder (Bistumspresse Osnabrück).

Dieser Ansatz wurde zunächst in 6 Alteneinrichtungen in Nordwestdeutschland erprobt und weiterentwickelt.

Das endgültige Buchprojekt wurde dann gestaltet von den Dommedien Osnabrück und auch von dort in den Markt gebracht. Die erste Auflage ist mittlerweile vergriffen.

 

Projekt B: FotoSprache

Aus der mittlerweile umfangreichen Zusammenarbeit und einem entsprechenden Erfahrungsaustausch sowohl mit dem Fachpersonal in Altenheimen als auch mit pflegenden Familienangehörigen zu Hause konnte immer wieder der Eindruck bestätigt werden, dass eine Kombination von schwarz/weißen Erinnerungsfotos aus der Kindheit und Jugend der so Erkrankten in Kombination mit der angestammten Muttersprache einen besonderen, ja außergewöhnlichen Zugang bieten.

Da in Norddeutschland insbesondere bei der ländlichen Bevölkerung hierbei die plattdeutsche Mundart als Erstsprache vorherrscht, ist diese auch bis zuletzt d e r  Zugang zu den Patienten.

Dieses erweiterte Projekt mit dem Titel FotoSprache ist folgendermaßen konzipiert: Hierbei handelt es sich nicht um ein Printmedium, sondern um eine Kombination von Erinnerungsfotos und erklärenden plattdeutschen Kommentaren.

Dieses Medium wird als DVD angeboten, soll in der Weiterentwicklung aber auch aus dem Internet heruntergeladen werden können.

Folgende Themen sollen zunächst – in Anlehnung an die vorangegangenen erfolgreichen Fotobände – angeboten werden.

Dazu werden entsprechende Unterthemen (vorläufige Auswahl) angesprochen.

Auf Feld und Hof

  • Typisch bäuerliches und handwerkliches Familienleben
  • Haus- und Nutztiere
  • Einsaat und Ernte von Getreide, Runkeln und Kartoffeln
  • Anfallende Arbeiten – auch schon für Kinder

Bei uns zu Hause

  • die Kochmaschine mit der Mutter als Lebensmittelpunkt
  • Selbstversorgung über Garten, Einwecken, Brotbacken und Schlachten
  • Geburt und Tod zu Hause erlebt
  • die einzelnen Räume und die Hygiene (Plumpsklo, Nachttopf und „Badewanne“)

Unterwegs in nah und fern

  • noch mit der Kutsche unterwegs
  • schlechte Straßenverhältnisse verbessern sich
  • von Fahrrädern zu Motoräder
  • die Nachkriegsautomobile
  • erste Ausflüge mit dem Bus
  • Reisen mit dem Zug

Unsere Feste und Bräuche

  • kirchliche Anlässe wie Taufe, Erstkommunion/Konfirmation, Fronleichnam, Hochzeit, Beerdigung, Wallfahrten
  • Schützenfest
  • Partys kommen auf

Vorläufige Zusammenfassung:

 Allein im Landkreis Emsland sind derzeit über 4000 Personen an Demenz erkrankt.

Das Thema Pflege im Alter ist zu einem Zentralanliegen unserer Gesellschaft geworden.

Die Wochenzeitung DIE ZEIT titelte Anfang Juni: Wer hilft mir, wenn ich Mama pflege?

Wer häufiger Altenpflegeheime besucht, wird immer wieder – bei allem Engagement des Fachpersonals – erschreckt feststellen, wie teilnahmslos etliche der Bewohner herumsitzen…

Hier sind u. a. diese Medien unkompliziert einzusetzen.

Es hat sich gezeigt, dass nicht nur Demenzkranke dadurch angesprochen werden. Hier entwickeln sich neue probate Erinnerungsmedien.

Ganz besonders sollen  hierdurch auch die pflegenden Angehörigen der Demenzkranken zu Hause Entlastung erfahren.

 

Bernd Robben – im Juni 2918

 

In besonderem Gedenken an Theo Mönch – Tegeder, der dieses Projekt maßgeblich begleitet und gefördert hat.

 

PS: Ein Schreiben von Schwester Deborah, der mittlerweile ehemaligen Leiterin der Demenzeinrichtung St. Katharina in Thuine als Auswahlbeispiel von etlichen Rückmeldungen:

Sehr geehrter Herr Robben,

 in der Teambesprechung bestätigten unsere Betreuungskräfte, wie gut sich Ihre Erinnerungsbücher in der Arbeit mit den Bewohnern – mittelschwer bis schwer demenziell erkrankten Menschen – einsetzen lassen und ich möchte die Gelegenheit nutzen, Ihnen unseren Dank für die wertvolle Arbeitshilfen zu sagen.

Im Einsatz bei den Bewohnern wird immer wieder deutlich, dass sie sich anhand der Darstellungen und Texte gut erinnern können und eine Verbindung zu ihrer Vergangenheit finden.

Ihnen wünschen wir alles Gute

mit einem nochmaligen herzlichen „Danke“

gez. Schwester Debora

Jetzt kommt Plattdeutsch dazu…

https://www.niels-stensen-kliniken.de/st-katharina.html

Die besondere Architektur hat diese Einrichtung zum Vorbild gemacht

https://www.niels-stensen-kliniken.de/st-katharina/das-haus/architektur.html