Kleine Aufzeichnungen aus dem Leben von Johannes Koch
De graute Wecker wöit jeden Aumend mit de Glocken veglieken,
Du däß no stillken vön Pröimken herbieten.
„Maket dat Lecht glieks ut,
de Dürdens sind faste tou.
Ick goh jetz no’n Berre,
denn upstaun murr ick frouh.“
Den ännern Muorn, den Stuoben hasse schön warm,
löipes Du oll lange an de Isenbahn.
Doa mösses Du immer non Rechten kieken,
et harre doch woll keiner watt up de Gliesen schmieten!
Watt Du olles alleine häss maket,
doa wöiten sick van Dage bestimmt 2 Mann ran maken.
Un kott nau Merrag, nei et was kein Witz,
keimes Du de Waterfur hoch – wie ein Blitz!
Wi kreupen in den Laufschoppen dann,
un luerden dat Kraum doa est moll aff.
Nu wöit et Tied, ganz schnell datt Wiärktüeg, de Stricke, den Riesebessen
in iähre Kassens, in iähre Ecke.
Oss Kind häw ick Di in Erinnerung,
Du wös immer ielig un vuller Schwung.
De Arbeet flöig Di vanne Hand,
dofö wös Du üöweroll bekannt.
Fö us Kinner hass Du wenig Tied,
un manges hass Du mit us auk Striet.
Wenn de Schoulweg orre dat Spielen to lange harre duert,
un Du hass oll up us luert.
Watt stönd van Üörnen woll uppen Programm,
ewas geif et immer to doun, off et kault was orre warm.
Inne Maitied den ganzen Brink affkierden,
in Sommerdag röipes Du ut de Niendürden!
– 2 –
Schnell de Kögge vön Ringsenwagen,
wi mössen Heu orre Körden upladen.
Biet Gassenmäggen den ganzen Klowwer ut de Dießeln söiken,
un wehe, wi saiten Di to lange vö de Föite.
In Hiärwstdag dat Lauf to haupe kerden,
un Holt söiken mössen wi auk faken.
Un mösses Du Sönndagsüörnes moll no de Hütten,
was de ganze Sauterdag auk holl inne Dutten !
Dann was de Gefoahr fö us graut,
datt de Kögge nich drofften achtern Drauht!
Dann geif et dat Strick ümme de Hörden,
un wi töigen mit de Kögge ümme den Goarden.
Wi hätt owwer schon lange en Inseihn daun,
Du häss doch bloß olles för de Familge daun.
An de haugen Fierdage dann,
do stönnes Du immer Dienen Mann!
Wittensönndag, Fronleichnam un Telgter Wallfahrten,
doa dröiges Du immer ganz andächtig de Fahnen.
Un dann est Wiehnachten mit den Heiligen Aubend,
doa konnen wi Kinner immer wä stauhnen.
Wenn Du dann röipes dür de Düden:
„Ick gläuwe, dat Christkindken is wä doa wiesen!“
Wie verzaubert stönnen wi dann fö den Dannenbaum.
Du un de Mamme hann wä dat Beste fö us daun.
Un os wi dann ut dat warme Nest een non ännern sind gauhn,
häss Du us olle düchtig to Siete stauhn.
Wi hätt olle bowwet, ganz Nigges orre wat dran,
Du wörs an de Speismühlen immer de eeste Mann.
Wi göngen sau nau un nau ut den Huse,
dat was immer fö die schwoar.
Doch wi göngen jä nich mit eenmoll,
et bleiwen immer no wecke doa.
Doch oss dat Leste die geif ton Afscheid de Hand,
dau dräggeres Du Dien Gesichte no de Wand.
– 3 –
Ganz selten säug man bi Di Traunen inne Augen,
doch jetz konnst Du se nich mä haulen.
Doch dann pakere Hewig und Josef Di un de Mamme unner den Arm:
„Nu kuomet män mit us noa Hues hen, doa häw wi et auk immer schön warm!“
Watt hässe Du den Herrgott un de Kiärken verährt,
Du makeres in Dien Liäben nich vieles verkährt.
Watt hass Du use Mamme leiv,
Trotz iähre Krankheit un sau manchen Verdreiht.
Wenn se 20 Moll froggte an den Dagg:
Häww wi van Dage Sönndag orre Sauterdagg?
50 Moll leig de Rosenkranz up ne ännere Stie,
mit vull Geduld un Humor feundes Du den immer wä wier!
Du löites de Perlen auk einige Moll dür Diene Finger glien,
fö us olle to biän, dat was Dien Sinn.
Un oss Du de lesten grauten Reise treites an,
dau geif use Herrgott Die siene Hand.
Doa buoben hanse flagget,
de Heilige Barbara und de Heilige Isidor,
stönnen mit iähre Banner, wat Du sau oft häss driägen,
vö’t graute Himmelstor.
De Engels hann de Fensters putzt,
Petrus harre sienen Bart no stutzt,
denn sau eenen wackerern Kumpan,
kümp hier buoben nich olle Dage an!
Petrus, de segg: „Nu kumm herrin!“
Nei olles, watt recht iss!
De Leutnant ut den eesten Weltkrieg was fö Die een prima Kerl,
doch Du, Du bis et noa viele, viele mähr!
Hagen a.T.W., 9. Mai 1995
Martha Herkenhoff geb. Koch