Bemühungen um die plattdeutsche Sprache

  • Nach ihrer aktiven Zeit als Landrat haben Sie mit großem Elan sich um das Plattdeutsche gesorgt und aktiv gekümmert…

 Ja, das ist richtig.

 Ich möchte dazu folgendes sagen: Die Zeit war einfach reif dafür, dass wir uns auf einem gesonderten Tag mit allen Leuten, die Interesse am Plattdeutschen haben, zusammen finden konnten in passender Atmosphäre. Dazu haben wir uns Fachleute von außen eingeladen, die uns erzählen sollten,  was aus Plattdeutsch in heutiger Zeit noch werden kann.

Mein großes Interesse als Landschaftspräsident lag darin, zu erfahren, was wir noch tun können, dass wir ein wenig mehr wieder Plattdeutsch sprechen in unserem Alltag und dass es nicht nur zur Sprache von alten Leuten oder von einer kleineren Gruppe wird, die daran ein großes Interesse hat.

 Und ich mag noch dazu sagen, dass ich auch in meiner aktiven Zeit immer fasziniert war vom Umgang mit dem Plattdeutschen. Wenn ich z.B. in meine alte Heimat nach Aschendorf fuhr, dann war das selbstverständlich, dass die Menschen mich dort  auf Plattdeutsch ansprachen und dass die Leute mich duzten. Eine nette und gute Gesellschaft entstand da sofort und wir konnten auf diese Art und Weise erheblich besser miteinander umgehen, als wir das in der Distanz der Hochsprache taten. Zwischen dem Oberkreisdirektor bzw. dem Landrat und dem Bittsteller, der was vom Landkreis erfahren oder erhalten wollte, entstand sofort eine Herzlichkeit auf dieser Ebene durch das Plattdeutsche.

 Und genau das ist eben die Erkenntnis, dass wir dieses unkomplizierte Miteinander wieder auf dem Weg bringen müssen. Dass gerade die Vertrautheit, die wir im Plattdeutschen so selbstverständlich vorfinden, erhalten bleibt in der Zwischenmenschlichkeit.