Elementare Kulturbeiträge zum Plattdeutschen verschwinden ersatzlos

Plattdeutsch-Sendung auf Radio RST endet am 7. Juni

Dankeschön zum Abschied

Kahl`s Klaus letztmalig am Mikro

-bst- KREIS STEINFURT. Zehn Jahre lang hatten Freunde der plattdeutschen Sprache Gelegenheit, sich auf Radio RST Prosatexte, Gedichte und Lieder „op platt” anzuhören.

Mit einem dicken Dankeschön für die Treue werden sich am Sonntag, 7. Juni, Autoren und Sprecher der Sendung vom Publikum verabschieden. In 120 Folgen haben sie bis dahin in ein „Knabbelkümpken” (Schälchen ) statt Weißbrot und Milch geschmackvolle Beiträge gefüllt. Informativ, heiter, ernst und immer unterhaltsam schrieben die Autoren über Alltagsthemen, die „gute alte Zeit”, Jahreszeiten, Gefühle, Religion oder Feste. Lieder steuerten u.a. die Band „Strauhspier” oder auch die „Pottbäckers” bei.

Feste Programmelemente wechselten sich locker mit Geschichten und Gedichten ab. Die Themen wurden in Redaktionskonferenzen im Voraus bestimmt. In einem Zertifizierungskurs hatten sich die Sprecher auf die Sendetechnik vorbereitet. Die Kosten für Mikrofone und das Einstiegsseminar hatte der Kreisheimatbund übernommen, die Sprecher haben unentgeltlich mitgewirkt. Die Texte nahmen sie zu Hause auf. Bearbeitung und Schnitt übernahm Dr. Klaus-Werner Kahl. „Radio RST hat uns sehr bei Verbesserungen geholfen”, freute sich der Riesenbecker. „Es hat viel Spaß gemacht und wir verabschieden uns mit ein paar Tränen”, sagte er augenzwinkernd.

Entstanden ist die Idee zu Reihe 2009 im Fachbereich „Plattdeutsche Sprachpflege” des Kreisheimatbundes Steinfurt. Sie wurde immer am ersten Sonntag in Monat nach den 20-Uhr-Nachrichten ausgestrahlt und dauerte eine knappe Stunde. Dies ist auch die Sendezeit für die letzte Folge am kommenden Sonntag. Dann wird noch einmal die Erkennungsmelodie erklingen und Moderator „Kahl’s Klaus” die Zuhörer begrüßen. „Unser Dank gilt Radio RST für die Unterstützung im technischen Bereich, dem Kreisheimatbund für die finanzielle Hilfe und dem Webradio „Regentrude” für die weitere Ausstrahlung der Beiträge”, betonte Dr. Klaus-Werner Kahl, der sich weiterhin für den Erhalt der plattdeutschen Sprache einsetzt.

Foto: Archiv Beermann ivz
Text: Brigitte Striehn ivz vom 10.06.2020