Dörfliche Gegebenheiten zur damaligen Sprachwelt

Während meiner zweijährigen Bundeswehrzeit (1969 – 1971) gab es nur selten Plattdeutsch – Kontakte.

Das Studium in Osnabrück ab 1971 und die ersten vier Jahre als Lehrer in Aschendorf und Laxten waren nur “hochdeutsch”.

Als ich dann auf eigenen Wunsch nach Emsbüren versetzt wurde, zog ich mit meiner Frau und unserer Tochter zurück auf den elterlichen Hof und wir bauten unser ehemaliges Heuerhaus aus.

Im Dorf wurde zu der Zeit nur platt gesprochen.

Keine Chance zum Plattdeutscherwerb für Zugezogene

Meine Frau stammt aus Lingen und ist ausschließlich hochdeutsch aufgewachsen. Sie wurde im Dorf unproblematisch aufgenommen: Insbesondere die Frauen der Bauerschaft sprachen mit ihr wie selbstverständlich platt, sie blieb beim Hochdeutschen. Also: Sie verstand zunehmend alles, aber sie hatte keine Chance, es zu sprechen. Insgeheim stand wohl dahinter, dass man ihr mögliche anfängliche Fehler beim Spracherwerb ersparen wollte.

Auf der anderen Seite: Es zog fast zeitgleich ein Ehepaar aus dem Ruhrgebiet in unser Dorf. Der Mann versuchte ohne Plattdeutschvorkenntnisse mit den  Einheimischen in einem furchtbaren Kauderwelsch plattdeutsch zu sprechen. Ihm hat man unmissverständlich deutlich gemacht, dass er bitte hochdeutsch zu sprechen habe. Also hatte auch er keine Chance, sukzessive Plattdeutsch zu erlernen.