Keine niederdeutschen Bücher in der alten Universitätsbücherei in Lingen

Ein Besuch in einer alten akademischen Bibliothek in Lingen

Gibt es hier Veröffentlichungen in Niederdeutsch?

Wilhelm III., Prinz von Oranien, Erbstatthalter der Niederlande und König von Großbritannien gründete hier zunächst eine Lateinschule, die wenig später 1697 in eine Universität mit den vier klassischen Fakultäten Theologie, Jurisprudenz, Philosophie und Medizin umgewandelt  wurde. 1819 wurde die Universität aufgelöst und 1820 ein Gymnasium eröffnet. Als wichtiges „Überbleibsel“ kann die historische Bibliothek gelten, die nach wie vor im Gymnasium Georgianum untergebracht ist und seit mehreren Jahren von dem ehemaligen „Chef“ dieser altehrwürdigen Bildungsanstalt verwaltet und erforscht wird.

OStD a. D. Heinz Buss (auf dem Foto links) erklärte dazu, dass die damaligen Studenten nicht nur in Lingen durchweg Latein

sdr

als Unterrichtssprache zu beherrschen hatten. Darüber hinaus war Lingen durch die vormals mehrfache Herrschaft der Oranier niederländisch geprägt. Von Bedeutung war ebenfalls, dass einige Studenten auch nach England und Frankreich wechselten, so dass zumindest ein Teil der Studentenschaft als sehr polyglott angesehen werden konnte.

Da hatte das Plattdeutsche bzw. das Niederdeutsche keinen Stellenwert unter den angehenden Akademikern, insbesondere nicht im schriftsprachlichen Bereich, da das Platt von Ort zu Ort variierte.

 

Blick in die alte Uni – Bibliothek

Fotos: Archiv Robben