Dieter Harhues mit einem “Kourtkrimi” aus dem Münsterland

 

 

 

Buchvorstellung Dieter Harhues – De daude Jäger up’n Poggenstohlhaugsitt

ISBN: 978-3-89688-786-3, Paperback, 160 Seiten, 2023

 

Der bekannte plattdeutsche Autor Dieter Harhues zeichnet in diesem Werk ein literarisches Bild seines Heimatlandes, dem Münsterland.

Hauptfigur der Kriminalsatire ist ein im kölschen Klüngel verhafteter Unternehmer, den es immer wieder vor allem wegen der Jagd ins schöne Münsterland zieht.

Eines Tages wird er tot aufgefunden – erschossen mit einem Projektil aus der Büchse, mit der auch ein Wildschwein erlegt wurde – „un dat int Jaohr 1993, wao in Mönster eene graute Jubelfier is un alle Lüe daoför neidig sind“.

Das Buch, das Humor und Heimat verbindet und alle Altersklassen anspricht, bietet eine echte Chance, das Plattdeutsche verstehen und lieben zu lernen.

Dies ist das Ziel des 90 Jahre alten Autors aus Münster-Handorf, der sozusagen dreisprachig in Münster aufgewachsen ist: mit Plattdeutsch, Hochdeutsch und Masematte. Passend dazu ist im Buch auch „een Naokieksel“ (Lexikon) zu finden.

Für weitere Informationen und gegebenenfalls auch eine Leseprobe besuchen Sie gerne unsere Webseite: https://agenda-verlag.de/produkt/dieter-harhues-de-daude-jaeger-upn-poggenstohlhaugsitt/

Die vier schon veröffentlichen Werke des Autors finden Sie ebenfalls auf der Website des Agenda Verlages:

  • Dieter Harhues: Jägerlatein ist nichts für Laien:

Dieter Harhues: Jägerlatein ist nichts für Laien

  • Dieter Harhues: Uëse Duorpslüe un iähr Blagenvolk:

https://agenda-verlag.de/produkt/dieter-harhues-uese[1]duorpsluee-un-iaehr-blagenvolk

dieter-harhues-wos-meimelt-und-mit-tiftelglocken-inn-murmelbeis-die-gallachs-locken/ Dieter Harhues: Auk`t beste Kranksien dögg nicks:

 

Hier erhalten Sie eine Kurzvorstellung des Buches:

Harhues-5.pdf (agenda-verlag.de)

Heinrich Sicking leitet erfolgreich das plattdeutsche Theater in Gescher

Als Leiter der plattdeutschen Theatergruppe in Gescher im Westmünsterland setzt sich Heinrich Sicking mit Erfolg für die angestammte Kultur ein.

Die Freude, die ihm dieser zeitintensive Einsatz bringt, kann er auch deutlich weiter vermitteln!

Im Hauptberuf ist Heinrich Sicking Glockengießer.

 

Rezension des Buches: “Wat, de kann Platt?”

 

Helmut LENSING / Bernd ROBBEN / Christoph SPANNHOFF (Hg.), Wat, de kann Platt?’ Selbstzeugnisse, Geschichten und Gedichte aus dem Münsterland und dem Osnabrücker Land. Meppen: Studiengesellschaft für emsländische Regionalgeschichte 2021. 384 S., zahlr. Abb.

Der vorliegende Band ist eine Sammlung vielfältiger Beiträge zur niederdeutschen Sprache im Osnabrücker Land und Münsterland. Im Mittelpunkt stehen „Selbstzeugnisse” unterschiedlichster Menschen über ihre Erfahrungen mit dem Niederdeutschen. Weitere Texte sind niederdeutsche Geschichten, Gedichte und Lieder. Die Selbstzeugnisse sind überwiegend auf Hochdeutsch, teilweise aber auch auf Niederdeutsch.

Das Buch kann in eine Reihe gestellt werden mit „Niederdeutsch heute“ von 1976 und „Watt, de kann Platt“ von 1998. so dass sich dadurch sogar fast eine chronologische Abfolge von Berichten zur Sprachsituation mit jeweils ungefähr 20 Jahren Abstand erstellen lässt. Bedauerlicherweise macht dieser Vergleich auch sichtbar, dass die aktive Niederdeutschkompetenz weiterhin nachlässt.

Das Konzept bietet eine Mischung der Beiträge, so dass ein abwechslungsreiches Lesevergnügen ermöglicht wird. Man kann aber auch über das Inhaltsverzeichnis systematisch Beiträgecintelnerkstsorten auffinden, was dazu führt, dass das Inhaltsverzeichnis keine auf-steigenden Seitenzahlen aufweist, sondern eher wie ein (alphabetischer) Index funktioniert.

Wegen der großen Anzahl (über hundert) der Beiträge ist es leider nicht möglich, auf alle kurz einzugehen, und um niemanden zu bevorzugen, werden keine Namen einzelner Beitragender genannt. Daher folgt hier nur eine kurze Skizze der verschiedenen Inhalte. Das systematisch aufgebaute Inhaltsverzeichnis erlaubt einen Zugriff eher nach Textsorten, allerdings sind sie Im Buch an unterschiedlichen Stellen positioniert, so dass auch Menschen mit der Gewohnheit, Bücher von vorne bis hinten zu lesen, eine abwechslungsreiche Lektüre erwartet. Drei Beiträge sind Einführungen zur Situation des Niederdeutschen ins Münsterland und im Osnabrücker Land sowie zum Sprachwandel im Niederdeutschen, wodurch auch diejenigen, die sich nicht wissenschaftlich mit dem Niederdeutschen befassen, einen guten Einblick in die Situation der Sprache und die Abgrenzung von Nachbardialekten erhalten. Den größten Anteil des vorliegenden Buches machen die Selbstzeugnisse aus. In 76 Beiträgen und Interviews werden unterschiedlichste Zugänge, Geschichten und Erinnerungen dargeboten. Dabei werden neben sehr persönlichen Erfahrungen auch Einblicke in die Verwendung des Niederdeutschen in Schule und Arbeit bis hin zur Altenpflege gegeben. Außerdem werden Wege in die Wissenschaft beschrieben. Blicke von innen und außen auf die Sprache der behandelten Region sowie auf die benachbarten Mund arten eröffnen viele Perspektivenwechsel hinsichtlich des Plattdeutschen — dieser Begriff wie schon im Titel erkenntlich, ist im Buch der am häufigsten verwendete Ausdruck für Niederdeutsch. Viele Beiträge teilen aber nicht nur Erinnerungen, sondern bieten auch Ausblicke und stellen vielfältiges Engagement für den Erhalt des Plattdeutschen vor. Und natürlich ist auch Identifikation und Heimatgefühl ein wichtiges Thema in den Beiträgen.

Eine weitere Textsorte sind zwölf Gedichte von sieben Autorinnen und Autoren, die an unterschiedlichen Stellen des Buches eingefügt sind. Die Autorinnen und Autoren werden beim ersten ihrer Gedichte vorgestellt. Weiterhin gibt es zehn Geschichten, die ebenso wie die Gedichte in niederdeutscher Sprache verfasst sind und so Beispiele unterschiedlicher Dialekte der Region bieten. Der Ansatz bei den Liedern, bei denen eine Vertonung des bekannten „Pöggsken” ebenso wie „Dat du min Levsten büst” nicht fehlen darf, ist etwas anders: Die Lieder werden in einem kurzen Text vorgestellt, das Lied selbst findet man über einen QR-Code, der zu einem Video führt. Der Text ist nicht abgedruckt (wobei „Dat Pöggsken” in einem anderen Beitrag als Erinnerung wiedergegeben wird).

Das als Hardcover vorliegende Buch ist sehr ansprechend aufgemacht. Die Autorinnen und Autoren werden mit Bild vorgestellt, viele Beiträge sind reich bebildert. Nicht nur zu den Liedern gibt es QR-Codes, auch viele andere Beiträge sind mit Codes versehen, über die die Sprache der Verfassenden hörbar gemacht werden kann. Weiterhin werden oftmals weitere Informationen in Wort und Bild verfügbar gemacht. Dadurch ist dieses Buch eine vielseitige, unterhaltsame Quelle für viele Menschen, die mit völlig unterschiedlichen Interessen am Plattdeutschen dieses Buch zur Hand nehmen. Gerade für eine Kleinsprache wie Niederdeutsch ist das Verlassen der Grenzen des Buches ein wirklich gelungener Ansatz, für den man Herausgebern und Verlag nur danken kann.

Das Buch bietet eine Vielzahl an wissenschaftlichen Informationen, Einblicke in Sprachgebrauch und Kultur der beschriebenen Regionen sowie unterschiedlichste Sprachbeispiele in Form von Texten und Liedern. Dadurch eignet es sich für ein breites Publikum.

Osnabrück/Oldenburg                                                                                        Stefan Tröster Mutz

 

 

Lied: Et geiht nix över de Gemütlichkeit

Zu dieser im gesamten deutschen Sprachgebiet bekannten Volksweise gibt es auch verschiedene Dialektvarianten, vor allem in Süddeutschland wie: Es geht nix üba die Gemiatlichkeit.

Wenn sich bei einem fröhlichen Umtrunk die passende Stimmung einstellt, singt man dieses ansteckende Lied auch in Norddeutschland gerne. Da gehen dann die hoch- und plattdeutschen Verse ineinander über und man ist sich einig: Es geht nichts über die Gemütlichkeit.

Text: Dr. Christof Spannhoff

Der Farmersohn Alan Harms aus Iowa/USA lebt in Münster – er spricht Platt

 

Alan Harms, geboren 1976 in Waterloo, Iowa, USA, seit 2010 wohnhaft in Münster (Deutschland). Er ist studierter Agrarwissenschaftler und arbeitet aktuell als selbstständiger Lebensmittelimporteur. In seiner Freizeit interessiert er sich für Sport (Skifahren, Wandern, Fitness u.a.) Reisen, Geschichte, Sprachen, Singen, Freunde treffen und kochen.

Er hat einen Beitrag geschrieben in dieser Buchveröffentlichung ab Seite 275

“De Voggelhochtied” – ein schon um 1500 bekanntes Lied

 

Schon im Jahr 1500 ist das Lied „Vogelhochzeit“ dokumentiert.

In der Version des August Hoffmann von Fallersleben (1796-1874) nehmen 24 Vogelarten daran teil: Es heiraten dort ein Drosselmännchen und eine weibliche Amsel.

Sowohl in Kindergärten als auch im Grundschuldunterricht bietet sich dieses Lied als Singspiel mit entsprechenden Verkleidungsmöglichkeiten an.

So ist auch die plattdeutsche Version in schulischen Arbeitsgemeinschaften als idealer Spracheinstieg und als Singspiel mit entsprechenden Verkleidungsmöglichkeiten beliebt.

Text: Dr. Christof Spannhoff