Region Ostfriesland

Aus dem im Norden an das Emsland angrenzende Ostfriesland liegt eine Studie aus dem Jahre 2009 vor, die durch die Befragung der Schülerjahrgänge 5 bis 13 an Kooperativen Gesamtschulen und Gymnasien ermittelt wurde.

Hierzu heißt es in der „Ostfriesen-Zeitung“ unter Aurich vom 18. September 2010:

Es läuft nur über Schule und Eltern
Für den Fortbestand der plattdeutschen Sprache müsse der Hebel vor allem bei den jetzt noch Plattdeutsch sprechenden Eltern angesetzt werden. Dabei gelte es, den Kulturwert der Heimatsprache zu verdeutlichen und die Eltern dazu zu bewegen, mit ihren Kindern auch Platt zu sprechen, forderte Joachim Strybny. Der pensionierte Norder Gymnasiallehrer hatte eine vielbeachtete Studie zum Gebrauch der plattdeutschen Sprache vorgelegt. Sein optimistisches Fazit: Das Platt sei auf der Ostfriesischen Halbinsel stärker verankert und präsent, als bislang vermutet. Wenn auch unterschiedlich ausgeprägt, so sei die Sprache doch in allen Teilen Ostfrieslands lebendig (1).

Die Werte der ostfriesischen Untersuchung sind eindeutig besser als im emsländischen Bereich, was die Plattdeutschkenntnisse und den Gebrauch der Sprache bei den Heranwachsenden angeht. Allerdings basieren die Werte ausschließlich auf Selbsteinschätzungen. Die Fehlerquellen bei diesem
Verfahren hat unsere obige Untersuchung ja belegt.

Doch Joachim Strybny sieht ebenfalls das grundlegende Kriterium für das Fortbestehen
des Niederdeutschen im Engagement der Eltern: Für die Bewahrung oder das Wiederbeleben des Plattdeutschen ist die Handlungsbereitschaft der Eltern heranwachsender Kinder die entscheidende Problemzone.
Oder an anderer Stelle: Die Eltern sprechen … mit ihren Kindern nicht (mehr) plattdeutsch (2).

Vielleicht gelingt es den für ihre urtümliche Art bekannten Ostfriesen ja, was bei uns schon vor etwa 30 Jahren hätte passieren müssen, wenn man das Plattdeutsche als Muttersprache hätte erhalten wollen:

Die „Mutter“ als Bild für die gesamte Familie muss die plattdeutsche Sprache wieder von Anfang an vermitteln.

1 Der Zeitungsartikel basiert auf: Joachim Strybny, Plattdeutsche Sprachlandschaften in
Ostfriesland. Auffinden sozial definierter Sprachräume über einen Index der Sprachverwendung,
ermittelt über eine Befragung der Jahrgänge 5 bis 13 an den Gymnasien und
den kooperativen Gesamtschulen der Region, Aurich 2009, S. 98-102.
2 Günther Niet, „Es läuft nur über Schule und Eltern“, in: Ostfriesen-Zeitung vom
18.9.2010 (zuletzt eingesehen in der Online-Version unter: http://www.oz-online.de vom
6.3.2011).