Et was de twette Weltkrieg; ick was noa een Schoulkiend. Eenes Dages froggte de Jungfern, off nich de eene orre ännere Familge während de Ferien een Kiend ut de Stadt upniemen konn. Ick was ganz begeistert und löip mit düssen Vöschlag schnell noa Hues.
„Mein Gott“, segg de Mamme. „Wo sall dat Kiend dann schlaupen? Wi hätt doch gar kein Berre mä frie. Gie schlaupet doch olle holl mit twee Mann touhaupe!“ Ick harre jä auk noa 5 Geschwister.
Weil de Mamme sau faken krank was, harren wie auk noa ne Maged. De neimp schon dat lüttke Süster mit in iähre Berre. Dat Jüngste leig noa inne Weigen.
Wenn de Mamme eenmoll „nei“ siäh, dann mende se dat auk sau. Mi löit dat Ganze keine Ruhe! Up usen Nauberhoff harren se schon son kleenet blondet Wichtken ut Briämen. Dau harre ick eene Idee!
Mien Broer was dree Joahre jünger os ick, den konn ick doch woll os Wicht vökleiden!
Ick mösse den jä betünneln un em oalles Mögliche vöspriäken, bes dat he endlich van mi een hellblauet Kleidken, wo ick utwuossen was, antoig.
Wat soll he anne Föite teihn? Passende Wichterschouh harre ick nich mä. Dau mösse he siene haugen brounen Schouh anteihn. Wat make wi mit sienen Kopp? He harre den bekannten Hoarschnitt: vödden eenen Pony und achtern kahl affraseert.
Ick harre tou de Tied eene Matrosenkappen mit witte Striepen rundherum un achtern höngen blowwe Bänder. Sau konn man doch wenigstens den kahlen Kopp nich mä seihn!
De Nauberslüer wörn mit olle Mann an’t Kartuffelfurken. „Nu is et Tied“, dachte ick. „Doa stellst du dat Ferienkiend vö!“
Wi löipen bes noa use Anneweede, de grenzere an dat Kartuffelland. Mien Broer Hermann löit sick van trüggetou sau mitreeten.
De Nauberske – ne ganz nette Frau – froggte us, off wi Besöik harren. „Jau!“ siäh ick ganz begeistert. „Wi hätte auk een Ferienkiend!“
„Watt, gie hätt een Ferienkiend? Wo schlöpp dat dann? Wi hett et dann? Ut wecke Stadt kümp dat Wicht?“ Up oll düsse Fraugen wüsse ick sau schnell keine Antwort. Dau keimp dat Fruesminske up us tou un keik den Kiende in’t Gesichte. „Oje, oje“, lachere se hell herut. „Dat is jä jugge Hermann! Oh, watt bis Du jä een feinet Wichtken!“
De wöit sick dull und rennde – sau schnell he konn – noa Hues. Dat Kleid roppte he ut un schmeit et up de Ärden. Miene Sönndagsmüssen flöig inne Waterfuer.
Tou Hues harre he mi holl vökläffket. De Mamme schürrede mit den Kopp; se mösse sau ganz fien lachen un siäh: „Wicht, Wicht, wat hässe du mangest fö Gelöppe!“
Hagen a.T.W., im Jahr 1997
Martha Herkenhoff geb. Koch