Heinz Jacobs wurde geboren am 17.3.1935 in Dalum, einem Dorf im ehemaligen Kreis Meppen – heute Landkreis Emsland.
Er studierte in Freiburg und Münster Deutsch und Geschichte.
Jacobs unterrichtete insbesondere diese beiden Fächer bis zu seiner Pensionierung am Gymnasium Georgianum in Lingen.
Aus seiner Feder stammen mehrere regionalhistorische und zeitkritische Schriften, darunter auch nachfolgende Veröffentlichung aus dem Jahre 1991, erschienen in Lingen.
Anstelle eines Nachwortes berichtet er:
Als Referendar in Hildesheim peinigte mich die Vorstellung, ich hätte mit meiner Entscheidung für eine unterrichtliche Tätigkeit meine eigentliche Berufung verraten. Ich hielt mich nämlich für einen Dichter.
Der unangenehmste, aber auch intelligenteste meiner Vorgesetzten am Studienseminar, der Fachleiter für Deutsch, erkannte meine innere Opposition zum Lehrerberuf (die übrigens nach der Referendarzeit endete). Er sparte nicht mit höhnischen Bemerkungen über meine verkrampften Versuche, pädagogischen Eros vorzutäuschen.
Die Spannungen zwischen mir und diesem unangenehmen Menschen wuchsen so, daß ich das Studienseminar wechseln wollte.
Ich wandte mich in dieser Angelegenheit an den zuständigen Dezernenten. Er betrachtete mich mitleidig und sagte: „Ich höre, Sie sind aus dem Emsland, also aus einer kulturell etwas“ – er suchte nach einem taktvollen Wort, „noch etwas vernachlässigten Region.
Sie sind ja wohl ein Plattdeutscher.“
Ich nickte. „Hochdeutsch ist für Sie also Fremdsprache, ja und Dr. S., Ihr Fachleiter in Deutsch, ist ein feinsinniger Intellektueller und ich könnte mir natürlich vorstellen, daß Sie in Ihrer bäuerlichen Art nicht so ein Feingefühl für ein Trakl- oder Rilke – Gedicht aufbringen, wie Dr. S. das erwartet. Sollte sich herausstellen, daß Sie tatsächlich für so etwas nicht geeignet sind, werden wir für Sie eine andere Verwendung finden“, und er musterte meine vierschrötige Gestalt, als wollte er sagen: „Notfalls können wir Sie immer noch im Agrarbereich unterbringen.“
Dieser Dezernent hatte nicht die Ursache meiner Schwierigkeiten, wohl aber eine Wurzel meiner Identität erkannt.
Ähnliche Erfahrungen haben auch andere angehende Akademiker mit plattdeutscher Herkunft in den fünfziger und sechziger Jahren gemacht.