Plattdeutsch im niedersächsischen Landtag: Heinz Rolfes (MdL a. D.)

Heinz Rolfes ist 1947 in Clusorth-Bramhar östlich von Lingen geboren.

Kurzvita:

  • Lehre zum Starkstromelektriker bei der Erdölraffinerie in Lingen-Holthausen.
  • ab 1965 Spezialmonteur im Bereich der Nachrichtentechnik bei der Siemens AG, Zweigniederlassung Osnabrück
  • 1977 bis März 1994 dort Mitglied des Betriebsrates
  • Von 1974 bis 1980 stellvertretender Vorsitzender und von 1980 bis 1987 Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Lingen.
  • ab 1987 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Lingen
  • stellvertretender Vorsitzender der CDU im Emsland
  • ab 1998 stellvertretender Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Osnabrück/Emsland.
  • seit 1994 bis 2017  Abgeordneter des Wahlkreises Lingen im Niedersächsischen Landtag.
  • 2003 bis 2013 stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion im Landtag
  • ab 1991 Mitglied des emsländischen Kreistages und dort seit
  • ab 1996 stellvertretender Landrat des Emslandes
  • von 1972 bis 1974 war Rolfes Ratsherr der Gemeinde Clusorth-Bramhar
  • von 1974 bis 1996 Ratsherr der Stadt Lingen (Ems)
  • 1985 bis 1993 CDU-Fraktionsvorsitzender in Lingen
  • Mitglied im Vorstand des Kolpingwerkes, Bezirksverband Lingen,
  • Mitglied im Kuratorium des St.-Bonifatius-Hospitals Lingen
  • Mitglied des Diözesankatholikenrates

aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Rolfes

Stand 2017

Gerade diese Aktivitätenliste zeigt das enorme Engagement dieses Politikers und Netzwerkers. Auch durch seine dörfliche und berufliche Herkunft ist Heinzi, wie er vertrauensvoll genannt wird, dafür bekannt,  kurz und ungeschminkt (emsländisch verdichtet) seine Meinung zu sagen.

Das frühere Armenhaus Emsland hat  mit Ludwig Windthorst, Dr. Werner Remmers, Dr. Rudolf Seiters  Dr. Burkhard Ritz, Hans Gerd Strube u. a. prägnante Bundes- und Landespolitiker mit größtenteils Ministererfahrungen gehabt.

In dieser Riege ist Heinz Rolfes als Nachwuchspolitiker stark geworden, getragen durch eine ganz besondere “Bodenhaftung” insbesondere durch seine Muttersprache PLATTDEUTSCH.

Besonders respektiert wurde seine rhetorische Schlagfertigkeit vom damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Schöder, dem späteren Bundeskanzler.

Gerade vor diesem Hintergrund sind seine ungeschminkten Aussagen zum Stand des Plattdeutschen im Landesparlament zu werten – denn zu seiner aktiven Zeit gab es noch einige muttersprachliche Landespolitiker. Eben daran mangelt es ja heute durchweg.

Er hat wirklich hautnah die Entwicklung des niederdeutsche Muttersprache jeweils vor Ort erlebt und darauf mit politischen Begleitmaßnahmen reagiert.

Für ihn galt und gilt: Ein siechendes Pferd darf nicht mehr gesattelt werden, es hat das Gnadenbrot verdient!

Nüchterne Teilbilanz Anfang 2020:

Mit dem plattdeutschen Urgestein Heinz Rolfes ist auch im Landtag Hannover eine wichtige  – authentische – Stütze  der Niederdeutschen Sprache abgetreten. Er kannte die gewachsenen Rahmenbedingungen hautnah.

Sein Nachfolger Christian Fühner bringt von Haus aus diese sprachlichen Vorerfahrungen mit entsprechender aktiver Kompetenz nicht mehr mit.