Situationsanalyse

… auf Grund von Vorerfahrungen:

  • Bei den Begegnungen mit Angehörigen und den Mitarbeitern(innen) in den Facheinrichtungen stand durchweg im Kernpunkt, dass Medien dringend notwendig seien, um die Erinnerungsarbeit der Demenz-Kranken zu unterstützen.
  • Sowohl haupt- wie auch ehrenamtliche Betreuer benötigen dringend Medien, die ihnen helfen, den Kontakt mit den Patienten so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, mit ihnen im Gespräch zu bleiben. Allein durch eigene Mittel (private Fotografien, persönliche Erinnerungs-Gegenstände) ist das nicht zu leisten. Insbesondere sei es auch notwendig, den Patienten immer wieder neue/andere Anstöße zu geben, um das eigene Gedächtnis zu (re-)aktivieren.
  • Wichtig sei die richtige emotionale Ansprache der Patienten. Die Medien sollten nach Möglichkeit die Erinnerung an die eigene Kindheit und Jugend zurückrufen, um darüber ins Gespräch zu kommen. Das bedeutet: Ein lokaler oder regionaler Bezug gewinne eine hohe Bedeutung.
  • Es muss unterschieden werden zwischen den Phasen der Demenz-Erkrankung. Insbesondere in der ersten Stufe (bei einsetzender Demenz) sind mediale Unterstützungen erforderlich, welche die Gedächtnisleistung der Patienten so lange wie möglich aktiv halten. In der zweiten Stufe sind dagegen in erster Linie Medien gefragt, welche die Pfleger/Betreuer gemeinsam mit den Patienten (individuell und in Gruppen) benutzen, um die Kommunikationsfähigkeit und die Gedächtnisleistung zu unterstützen-
  • Je leichter man es Angehörigen, Pflegern und Betreuern mache, die Erinnerungsarbeit der Patienten zu unterstützen, umso größer sei die Nachhaltigkeit bei den Patienten und umso besser für deren Wohlbefinden. Dies führe wiederum dazu, dass die Betreuungsanstrengung  minimiert werden könne.
  • Für die Wahrnehmung seien besonders Bilder (statisch/bewegt), ebenfalls Musik, in beschränktem Maße Text geeignet.
  • Für derartige Medien gibt es über den Kreis der Demenz-Kranken hinaus offensichtlich einen Bedarf in allen/vielen Alten- und Altenpflegeeinrichtungen.

 

Fazit: Im Landkreis Emsland leben derzeit etwa 4000 Demenz-Kranke. Die Zahl wird sich mittelfristig verdoppeln. Um diese Steigerung zu bewältigen, müssen nicht nur die stationären Plätze ausgebaut werden, hoher Augenmerk ist auch auf die Pflege zu Hause und die ehrenamtliche Betreuung zu richten. Es müssen zügig Möglichkeiten zur Unterstützung der Betreuung zu Hause ausgebaut werden, um den steigenden Patienten-Zahlen überhaupt gerecht werden zu können.