Ein kurzer Gang durch die Geschichte des Niederdeutschen seit Beginn der schriftlichen Überlieferung.

Da sind wechselvolle Perioden des Niederdeutschen als Schriftsprache und als gesprochene Sprache in Norddeutschland zu beschreiben.

Die Abschnitte der niederdeutschen Sprachgeschichte können so eingeteilt sein:

  • das Altsächsische (etwa von 800 bis ca. 1150),
  • das Mittelniederdeutsche (etwa von 1300 bis ca. 1600) und schließlich — nach dem Untergang des Mittelniederdeutschen als Schriftsprache mit dem Untergang der Hanse — das
  • Neuniederdeutsche (von etwa 1600 bis heute).

Das Altsächsische

Mit dem Beginn der Christianisierung wurde die lateinische Schriftlichkeit eingeführt. Die landläufige Sprache damals in Norddeutschland wird in der Sprachforschung als Altsächsisch oder Altniederdeutsch bezeichnet.

Wichtige regionale Zeugnisse der altsächsischen Sprachperiode in Schriftform sind die in den Einkünfteverzeichnissen der Klöster notierten Namen.

Foto - https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Aleppo-HighRes2-Neviim3a-Samuel1.pdf

Das Mittelniederdeutsche

Frühe Textzeugnisse der mittelniederdeutschen Sprache stammen im wesentlichen aus dem Bereich aus dem ostfälischen Raum in der erste Hälfte des 13. Jahrhunderts.  Im westfälischen Raum findet sich das Mittelniederdeutsche relativ spät gegen Ende des Jahrhunderts in urkundlicher Überlieferung  und im Emsland dann erst weitere 50 Jahren später so um die Mitte des 14. Jahrhunderts. Bis dahin war das Kanzleiwesen der Grafen von Tecklenburg und von Bentheim sowie der Bischöfe von Münster und Osnabrück in lateinischer Sprache organisiert, das wechselte dann allerdings relativ schnell zur neuen Urkundensprache.

Zwischen 1550 und 1600 setzte ein erneuter Sprachenwechsel ein: Das Hochdeutsche löste die mittelniederdeutsche Sprache ab…

Die Hanse spielte dabei eine entscheidende Rolle: siehe nächstes Kapitel