Otto Pötter in der ARD-Sendung “Klein gegen Groß”

 

Nu kenn ick auk dat Fernsehplatt, et is „ganz kurz“. Daoför kreeg ick erst es nen langen Breef. So un so härren se sick dat dacht; de Zuschauers könnden villicht noch wuohl schön Spass an Dialekte kriegen. Daoför härren se sick teihn Dialektiker uut Düütskland uutsocht. Off ick dao mit Platt nich bi mitmaaken woll? Ganz kurz bloß. Daoför kaim et iähr up de Spesen auk nich so an. Also wenn dat so wör, gaff ick iähr to verstaohn, dann woll auk ick män nich kniepen. Nu ja, maol änners wat.

 

Un so göng et för dat Fernsehplatt von Rheine uut nao Berlin-Adlershof int ARD-Hauptstadtstudio (Sendung „Klein gegen Groß“ mit Kai Pflaume am 17. Oktober 2020).

 

Erst es nao de Reise dao schön uutschlaopen in nen grautet Sternehotel. Annern Dag üm Teihn wör et sowiet. Bi de ARD kreeg ick för den Dreih ’n Extrazimmer den Dag üöwer. Nen pricken Lakai stönn mi auk to Siete. Dat wör auk guet so, ansüss härre ick mi dao verlaupen.

 

11 Uhr wör Probe im Studio. So wat harr ick noch nich seihn. Godorri, in dat „Studio“ pöss bequem de Rheinske Stadthalle. Un all’s vull Lüe, de mit wunners wat leipen. Hier blinkte wat un dao reipen se sick wat to. Prompt hagelden auk all de Regieanweisungen. Von nu an dat Hooßen laoten, dat mösse wochten. Auk nich in de Niäse knibbeln. Oh, un bitte tiopptopp drup achten, dat de Buxe auk vörne to wör. Gott bewahre. Noch wat? Nä. Also dann nu eenmaol noch guet dörrecken un ran ant Mikrofon.

 

Glieks kreeg ick uut nen Lautspriäker to hören: „Bitte ganz kurz!“ Ja, wat denn? „Name, wo Sie herkommen und welcher Dialekt.“ As ick anfüng, brööken se glieks aff. „Nein, so nicht. Bitte in Plattdeutsch.“ Also wesselde ick üm un sagg, dat ick uut Rheine kamm un siet dann un dann, bis up Ziegenpeter, an sick ganz gesund up Gotts Erden laip … „Stopp!“, göng de Regie de wier tüsken, „noch einmal! Aber bitte ohne diese Fisimatenten. Ganz kurz nur!“ Auk guet. Moss män alle schön mitmaaken. Dann göng et. Also druut uut de Probe. Gott Dank. Nu gaff et Iätten. Daonao göng et wier int Zimmer. „Kurze Erholung von der Probe.“ Ick sägg di, dat et alle wat is mit dat Fernsehen.

 

Guet drei Uhr wör de Maske dran. Nä, nich so es bi Karneval; fien maaken! Nu weet ick mi auk to schminken. De Lakai mit nen Männeken in sien rechte Ohr namm mi an de Siete: „Nun geht’s zur Aufnahme.“ Oha, harre ick üöwerhaupt … Ja, Buxe wör to.

 

Vör dat Studio kam noch gau ne Frau mit nen Puderquast und widdelde mi üm de Niäs herüm. Dann göng ne graute Porte up un ick moss rin. Riene ne va plus … Glieks nammen mi veer Kameras int Visier. Un von ächten weg kreeg ick so iäben noch to hören: „Bitte ganz kurz.“

 

Drüm will ick auk hier nu wieders nix mehr säggen. Bloß ganz kurz: Hendoon!

 

P.S.

Aobends schlööp ick noch ganz kurz in mien Hotel

un den ännern Dag göng et nao Huuse. Ganz kurz de Riäknung noch:

Dree Dage Spesen satt, för een Minütken Fernsehplatt.

 

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