Plattdeutsch im Krankenhaus Meppen – Verwaltungsdirektor Wilhelm Wolken resümiert

So berichtete der Verwaltungschef des Meppener Ludmillenstifts 1998 im Buch Wat, de kann Platt:

In meinem beruflichen Leben und wohl noch mehr im beruflichen Leben der Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus, die ständig direkten Kontakt mit den Patientinnen und Patienten haben, hilft die plattdeutsche Sprache häufig über

Kommunikationsschwierigkeiten und das Gefühl des Fremdseins hinweg. Hier spreche ich – und das liegt wohl in der Natur der Sache – überwiegend von älteren Patientinnen und Patienten, die ja noch mit „Plätt proten” aufgewachsen sind. Ge­rade sie sind in der für sie fremden und vielleicht auch oft erschreckend techni­schen Welt eines Krankenhauses froh und dankbar, wenn sie wenigstens einen Pfleger, eine Pflegerin oder eine Mitarbeiterin in der Aufnahme finden, mit der sie wie zu Hause und ohne die Angst, etwas Falsches zu sagen, sprechen können. Ich freue mich, wenn ich höre, daß wir im hause noch Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter haben, die das Plattdeutsch es gut tut, wenn man sich in dieser Sprache mit ihm unterhält. Letztendlich ist es für ein Krankenhaus wichtig, daß sich der Patient oder die Patientin während des Aufenthaltes wohl fühlt, und ich denke, daß gerade die Sprache – ob nun Franzö­sisch, Englisch oder Plattdeutsch -, daß das Verstandenwerden hier ein ganz wich­tiger Faktor ist.

 

Wie sieht es 20 Jahre später aus?