Wecken und Frühstück
Im Bauernhaus weckten der Bauer die Knechte und die Bauernfrau die Mägde persönlich. Im Sommer wurde um 5.30 Uhr und im Winter eine Stunde später geweckt. Die Mägdearbeit war: Melken und Milchbewirtschaften, d. h. Durchseihen und Entrahmen, Letzteres meist schon mit der Zentrifuge, weiter mußten Kühe und Schweine gefüttert werden. Knechtearbeit war: Pferdefüttern, Pferdeputzen. In dieser Zeit hatte die Bauernfrau Feuer angemacht, Kaffee gekocht und den Tisch gedeckt. Nachdem das Vieh versorgt war, gab es das erste Frühstück „Immet“ genannt. .Es wurde im Winter in der Spinnstube, im Sommer in der großen Küche gegessen. Das „Immet“ bestand überwiegend aus beschmierten Butterbroten, aber auch wohl aus Wurstebrot und Milchsuppe vom Vorabend mit Hafergrütze oder Knabbeln …
Das zweite Frühstück
Plattdeutscher Ausdruck: Fröüstück. Den draußen Arbeitenden wurde das Frühstück, belegte Butterbrote (Belag: Schinken, geräucherte Mettwurst und auch wohl mal Speck) zu dem Arbeitsplatz gebracht. Um das Geschirr besser hinstellen zu können, benutzte man besonders angefertigte flache und breite Frühstückskörbe …
Mittagessen
Zu Mittag gab es nur Eintopfgemüse. Auftragen war Sache der Großmagd. Der Topf blieb meist auf der Herdkante stehen, nur bei Milchsuppe stand er der Einfachheit halber neben der Großmagd. Bei kleineren Leuten stand der Topf wohl auch auf dem Tisch. Mittagsgerichte an Wochentagen waren Große Bohnen, Erbsen, Sauerkraut, Fitzebohnen, Möhren, Steckrüben, Graupen, im Frühjahr Melde, im Spätherbst Grünkohl und einmal in der Woche Soßekartoffeln. Eingesetzte Fitzebohnen waren Sonntagsessen. Fleisch gab es zu jeder Mittagsmahlzeit. Wer den Speck nicht gern aß, legte ihn auf ein Stück Schwarzbrot und aß ihn. Pfannekuchen gab es nur abends. Gekochte Eier gab es nicht. Zu Grünkohl und Erbsen wurde Brot gereicht. Salatsoße wurde damals in der Pfanne mit ausgelassenem Speck und Mehl zubereitet … Andere Rohkost, bzw. als Kompott: Kürbis, Gurken, Rote Beete und als Eingemachtes: nur Bickbeeren. An Freitagen wurde hier keine Ausnahme gemacht. Plattdeutsche Bezeichnungen für die Speisen: Graute Baunen (große Bohnen), Iärften (Erbsen), Steckröüben mit’n Swinnetein (Steckrüben mit