Status nach 3 Wochen Corona-Pandemie in Deutschland: Ostern 2020

Ohne Zweifel – die Erde dreht sich weiter.

Für die Weltbevölkerung jedoch haben sich die Lebensbedingungen in dieser Zeit drastisch verändert.

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Angesichts dieser globalen Bedrohung mit bisher  ungewissem Ausgang ist die Frage nach dem Einfluss dieser Pandemie auf das Plattdeutsche zunächst offenbar mehr als zweitrangig.

Lässt man sich allerdings auf diese Fragestellung ein, ergibt sich allem Anschein nach folgende Faktenlage:

  •  deutlich über die Hälfte der heute noch muttersprachlich im Plattdeutschen aufgewachsenen Bevölkerung Norddeutschlands gehört zu der Gruppe der gefährdeten Personen, die sich besonders schützen muss. Das schränkt sowohl den zwischenmenschlichen Sprachaustausch als auch plattdeutsche Veranstaltungen deutlich ein. Ja, es zeigt sich durch diesen Umstand noch mehr, welch einen Abgang diese Sprache in den nächsten zwei Jahrzehnten naturgemäß erfahren wird.

 

  • zum anderen wird fast zwangsläufig  eine starke Reduzierungen der bisher üppig sprudelnden Finanzmitteln aus den Länderhaushalten nötig sein

 

  • die Schulen erfahren in diesen Wochen des  Unterrichtens durch das Medium Internet eine bisher nicht gekannte Neuorientierung, die wahrscheinlich auch bisherige Lerninhalte auf den Prüfstand stellen wird. Welchen Stellenwert wird dabei der Unterrichtsgegenstand Niederdeutsch erhalten angesichts des unübersehbaren Faktums, dass nur noch ein ganz geringer Anteil der Lehrpersonen Plattdeutsch aktiv beherrscht.

Das begleitende Niederdeutsch – Studium für das Lehramt gibt dort bisher kaum die Möglichkeit auf einen kompletten Spracherwerb.

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Auf der anderen Seite kann dieser tiefe Einschnitt in das Leben der Menschen auch eine Neuorientierung in Richtung Heimatregion bewirken…