Der auslösende Hinweis von Dr. Schuppenhauer
Der eigentliche damalige Anlass für die doch sehr aufwändige Untersuchung war ein Besuch im Niederdeutschen Institut im Schnoorviertel in Bremen in den Sommerferien 1987 mit dem Ziel der Sichtung neuen Unterrichtsmaterials für die Plattdeutsch AG in der Schule.
Ein Gespräch mit dem damaligen Geschäftsführer Dr. Claus Schuppenhauer führte auf die derzeitige Plattdeutschsituation an den Schulen im niederdeutschen Sprachbereich. Dazu holte Dr. Schuppenhauer zwei noch jüngere Untersuchungen von seinem Schreibtisch. Das waren zum einen die Untersuchungen von Prof. Dr. Dieter Stellmacher (Lehrstuhlinhaber Niederdeutsch an der Universität Göttingen) mit dem Titel „Wer spricht Platt? Zur Lage des Niederdeutschen heute“ dem Jahre 1987
und zum anderen eine Enquete aus dem Jahre 1982 von Professor Dr. Ludger Kremer von der Rijksuniversiteit Antwerpen betreffend die Situation im Landkreis Westmünsterland.
Die Bestandsaufnahme von Stellmacher war im Auftrage des Niederdeutschen Institutes im gesamten niederdeutschen Sprachbereich (Kosten: über 320.000 DM) durchgeführt worden. Allerdings mussten dem kundigen Leser in der kurz gefassten Bestandsaufnahme von 1987 deutliche Widersprüche auffallen. Diese wurden indirekt bestätigt durch die Lektüre der Umfrageauswertung von Professor Kremer im Landkreis Borken.
So reifte die Idee, durch eine umfassende Befragung aller Schüler und Schülerinnen der 4. Schuljahre im Landkreis Emsland einen aktuellen Forschungsbefund in Nordwestdeutschland vorstellen zu können, der um eine wichtige Untersuchungskomponente ergänzt werden sollte: die aktive Sprachkompetenz.
Auf alle Fälle waren die Unzulänglichkeiten der GETAS – Befragung eine wichtige Triebfeder für die umfangreiche Befragung im Emsland.
Im nachfolgenden Untermenü finden sich kritische Stellungnahmen zu GETAS von
- Dr. Wolfgang Lindow (Geschäftsführer Institut für Niederdeutsche Sprache in Bremen
- Prof. Dr. Utz Maas (Universität Osnabrück)
- Prof. Dr. Hubertus Menke (Universität Kiel)
- Außerdem wird dort ein schematischer Vergleich vorgestellt zwischen der GETAS Untersuchung und der Enquete im Emsland 1989 (Robben)