Hermann Rosen

Land der Neidhammel?

Aufgewachsen im Emsland, war für mich bis zur Ein­schulung in einer kleinen zweiklassigen Volksschule Plattdeutsch die einzige Sprache. Dies verursachte bei mir später auf dem Gymnasium einige Schwierigkeiten in Deutsch, hat aber dennoch meinem beruflichen Wer­degang keine erkennbaren Nachteile gebracht.

Als Geschäftsführer eines mittelständischen Unterneh­mens ist es heute für mich mehr als natürlich, mit den unterschiedlichsten Personen zusammenzutreffen, zu­mal ich vorwiegend international tätig bin. Weniger ver­muten läßt sich, daß man selbst im außereuropäischen Ausland immer wieder mit der plattdeutschen Sprache konfrontiert wird. So sprechen nord- oder südamerikanische Geschäftspartner gern über aktuelle oder frühere familiäre Verbindungen nach Europa. Kaum ein Geschäftspartner in den USA, der nicht bei einem seiner Vorfahren Verbindungen zu Deutschland nachweisen kann. Anders war dagegen die Situation nach der „Wende”, der Wiedervereinigung in Deutschland. Noch über ein Jahr nach dem Fall der Mauer beherrschten die Fragen nach der hieraus resultierenden volks­wirtschaftlichen Bürde die Diskussionen.

Beim abendlichen Empfang anläßlich eines jährlichen Fach-Symposiums in Hou-ston/Texas mit zahlreichen internationalen Gästen vor allem aus dem Bereich der Wirtschaft wurde ich wieder einmal über Deutschland und insbesondere die wirt­schaftliche Situation aufgrund der Wende befragt. Weniger war der europäische Zusammenschluß von Interesse, auch wenn ich mich seinerzeit persönlich gern als Europäer sah. Niemals habe ich Äußerungen von der Art vernommen, daß Deutschland zu sehr erstarke. Dagegen herrschte speziell bei den US-amerikani­schen Geschäftspartnern große Sorge, daß wir Deutschen die finanzielle Bürde nicht verkraften könnten — bis hin zu den möglichen negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Da ich selber die globalen Zusammenhänge nicht genügend verstand, habe ich mich gern auf die bekannten deutschen Tugenden wie Wirtschaftsstärke, Fleiß, Kreativität, Belastbarkeit, guter Ausbildungsstand der Facharbeiter etc. berufen. Ich vertrat die Überzeugung, daß diese ausreichen sollten, um *die Hinterlassen­schaft der DDR innerhalb eines Jahrzehnts weitgehend zu absorbieren bezie­hungsweise zu kompensieren. Meine Äußerungen wurden in der Regel wohlwol­lend aufgenommen, aber die deutsche Finanzkraft doch zum Teil mit Skepsis be­dacht.

Später an jenem Abend — viele Gäste hatten den Empfang schon verlassen — stell­te sich mir ein älterer Herr namens John in fast akzentfreiem Deutsch vor. Auf mei­ne Frage, woher er die guten Deutschkenntnisse habe, ob er gar ursprünglich Deutscher sei, erwähnte John nur, daß er meinen Ausführungen gern zugehört ha­be. Er könne sie aber nicht voll bestätigen, sondern wolle meinen Ansichten über die typisch deutschen Tugenden gern einiges hinzufügen, was womöglich nicht ganz so positiv sei. Für eine größere Gesprächsrunde seien seine Einwendungen jedoch nicht so passend gewesen, meinte John.

Dann erzählte er mir, daß er seine Kenntnisse der deutschen Sprache sowie über Land und Leute als Soldat im Laufe von drei Jahren in der Nachkriegszeit in Nord­deutschland erworben habe. Und später brachte er im Rahmen einer Forschungs­arbeit des Lehrstuhls für Soziologie (social sciences) der dortigen Universität eine zweite Zeit wiederum vorwiegend in Norddeutschland zu.

Im Rahmen dieses Projektes sollten die möglichen Auswirkungen einer zuneh­menden Bevölkerungsdichte Europas außerhalb der Ballungszentren untersucht werden, um auf Basis der nahezu zweitausendjährigen europäischen Erfahrung Rückschlüsse für die amerikanische Entwicklung zu ziehen. In Spanien, Frank­reich, Holland, Italien und Deutschland wurde jeweils auch die aktuelle Situation durch Beobachtungen vor Ort analysiert. Aufgrund seiner guten Deutschkenntnis­se hatte John sich für Deutschland entschieden.

Nun fragte er mich, welche weniger positiven Seiten der Deutschen ich denn se­he. Prompt antwortete ich mit Obrigkeitsdenken und Verbissenheit. Letzteres wollte Lohn jedoch nicht bestätigen, nannte aber eine andere, in seiner Sicht ty­pisch deutsche Eigenart: den Neid, insbesondere den mißgünstigen Sozialneid. Wie sonst sei der Drang der Deutschen nach „Gleichheit vor individueller Freiheit” zu erklären, fragte er. Dadurch würden doch viele gute Ansätze im privaten, im be­ruflichen wie auch im geschäftlichen Bereich schon im Keim erstickt. Wer etwas Besonderes leisten wolle, werde stark behindert. Für ihn stellte es sich so dar, daß der Erfolg des anderen für viele ein Spiegel ist, in dem sie ihr eigenes Unvermögen erkennen. Dieser werde damit zum Objekt des Zerstörenwollens, weniger hinge­gen zum Maßstab für eigene Zielsetzungen. Wer in Deutschland etwas unterneh­men wolle, werde doch durch das allgemeine Neidklima eingeschüchtert und ab­geschreckt.

Ich war sehr betroffen. Sind wir etwa das Land der Neider? Nach einigem Nach­denken erwiderte ich, daß ich eine Begründung nur in der hohen Bevölkerungs­dichte sehen könne. Er erwiderte, daß auch seine Arbeitsgruppe sehr überrascht gewesen sei von der ungewöhnlich hohen Neidbereitschaft der deutschen Bevöl­kerung im Vergleich zu den anderen untersuchten europäischen Staaten, zumal die Neidbereitschaft in Nordamerika so gut wie unbekannt sei. Das Phänomen sei jedoch offensichtlich nicht allein auf die relativ hohe Bevölkerungsdichte in Deutschland zurückzuführen, da diese in anderen untersüchten Gebieten vergleichbar sei. Er meinte dagegen: „Wo jedermann von der Wiege bis zur Bahre be­denkenlos ermuntert wird, seine Rechte vom Kindergartenplatz bis zur Vollbe­treuung im Rentenalter einzuklagen, gingen wohl offensichtlich viele Maßstäbe verloren.” Die Antwort sind wir uns letztlich schuldig geblieben.

John erzählte weiter, daß er sich seinerzeit bei seinen Untersuchungen vornehm­lich für die ländlich strukturierten Gegenden und kleineren Städte interessiert ha­be. So habe er einige Abende in ländlichen Gaststätten zugebracht und versucht, sich auch mit der plattdeutschen Sprache auseinanderzusetzen. Der Erfolg sei je­doch mäßig geblieben trotz seiner befriedigenden Deutschkenntnisse. Ich habe daraufhin versucht, eine plattdeutsche Konversation mit ihm aufzubauen, doch dieses Unterfangen wurde sehr hölzern. Er entschuldigte sich und berichtete von einer amerikanischen Gruppe aus dem Gebiet West Virginia, die die plattdeutsche Sprache pflege, da ihre Vorfahren, meist Bauern und kleine Handwerker, nach der Auswanderung die Heimatsprache zum Teil beibehalten hätten.

Am nächsten Tag rief er mich im Hotel an, um mir die Telefonnummer eines An­sprechpartners dieser Gruppe mitzuteilen. Würde ich je in diese Gegend kommen, solle ich doch bitte Kontakt aufnehmen. Man werde sich sicherlich sehr freuen. Leider ist es dazu bisher nicht gekommen.

Zum Schluß unserer sozialkritischen, leicht philosophischen Diskussion verab­schiedete sich John und versuchte sich nochmals in Plattdeutsch: „Houl die mun­ter”, worauf ich erwiderte: „See you next time in Germany, the contry of Neid­hammels, having a glass of good tasting German Pils together.”

 

aus: Wat, de kann Platt, a.o.O. Seite 116 -118

 

 

 

Sich erfolgreich einbringen bei älteren und an Demenz erkrankten Mitmenschen in einem Altenheim

 

Interview mit Hermann Möller aus Spelle

Wie sind Sie denn auf diese besondere Idee gestoßen, mit älteren demenzkranken Menschen hier im Altenheim zu arbeiten?

Da ich berufsbedingt viel Auto fahre, höre dabei zumeist den NDR. Da kam ich eines Abends von Bielefeld zurück und hörte einen Bericht über ein Altenheim in Osnabrück. Dort hatte man eine Stube nach alter Art eingerichtet mit einer Kochmaschine und verschiedenen alten Bügeleisen darauf. Diese mussten ja früher auf den Herden heiß gemacht. Und dazu wurde im Radio berichtet, dass eine ältere Frau, die seit Monaten nicht mehr gesprochen hatte, durch diesen vertrauten Anblick aus ihrer Kindheit und Jugendzeit so in ihre Welt zurückgeholt wurde und spontan anfing, wieder zu sprechen.

Seit wie vielen Jahren kümmern Sie sich um die älteren Menschen hier in Spelle:

Das sind nun schon fast 10 Jahre her, als die Idee bei mir entstand. Ich habe dann meinen langjährigen Kegelbruder Paul Fenbers mit dazu geholt, er spielt das Schifferklavier, denn mit Musik geht doch vieles einfacher. Und das klappt recht gut. Anfangs haben wir das jeden Monat gemacht, dann alle 2 Monate und jetzt alle halbe Jahre, denn ich merke auch, dass ich älter werde.

Sind zwischenzeitlich Erkenntnisse gewachsen, wie man diese Veranstaltungen noch optimieren kann?

Zunächst einmal: Man lernt natürlich ständig dazu. Während ich anfangs nur 2-3 Fachbücher hatte, besitze ich mittlerweile eine kleine Bibliothek zu dieser Thematik. Aber selbst an solchen Nachmittagen wie heute verfestigt sich die Erkenntnis, dass man auf die Einzelperson eingehen muss. Dann stellt sich ein gewisser Erfolg schon von selbst ein. Die älteren Menschen bringen sich so automatisch ein.

Sie kennen ja mittlerweile alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer…

Das ist natürlich eine wichtige Voraussetzung: Ich kann sie bei ihren Vorlieben und besonderen Kenntnissen ansprechen und ganz wichtig für sie ist auch, dass ich ihren Heimatort immer wieder mit ihnen in Verbindung bringe, das ist für sie Heimat in besonderer Art.

Nun sprechen ja nicht alle platt in dieser Runde, aber haben Sie den Eindruck, dass Plattdeutsch für viele in der Gruppe besonders wichtig ist:

Ja, das kann ich so bestätigen. Ich habe eine über 90 jährige Frau in dieser Runde kennengelernt, die nicht mehr sprechen konnte. Als ich davon erzählte, wie früher noch auf den Bauernhöfen vor der Zeit der Mähdrescher gedroschen wurde, wusste sie recht genau, was der Dreschmaschinen – Besitzer machte, wenn er die Maschine in Gang gebracht hatte und die Knechte und Mägde jetzt mit dem Bauern eigenständig dreschen konnten. Dann ging er zu der Bäuerin in die Küche und bekam seinen Schnaps. Da zeigte die besagte alte Dame mit ihrer rechten Hand, wie er nun das Schnapsglas ansetzte. Solche Dinge haben die älteren Menschen in ihrer ausschließlich plattdeutschen Lebensgeschichte auf dem Lande erfahren und behalten. Also Plattdeutsch kommt direkt aus der Seele der älteren Menschen und macht die Demenzen frei.

Was können Sie für Tipps an mögliche Nachahmer Ihres Projektes geben?

Ja, ich mag mal so sagen: Ein wenig vorbereiten muss man sich darauf schon – Man muss plattdeutsches Material in Buchform zur Hand haben, um mit kurzweiligen Texten aufwarten zu können, kurz und prickelnd müssen sie sein und die älteren Menschen in ihre Vergangenheit zurückführen. Dann kann das gut klappen.

Hier spielt eine 96 jährige Heimbewohnerin zum Lied auf und (fast) alle singen mit.

Fotos: Archiv Robben

Aobendspraoke

De Aobendspraoke – und ihre Fortsetzung

Hintersinnige Gedanken über die Emslandisierung des Himmels

(1)

von Maria Mönch-Tegeder

In’n Anfang van de Tiet mök use Härgott den Himmel un de Erde ut nicks. Män de Erde was noch ne bare Wöste. De deepen un wilden Greunde lachen heel gruselick in’t Natte un Pickendüstere. Gotts Geist höll sick hoch bowen dat wiede Water.

Un Gott kumdeerde: „Dat Lecht sall schienen!“ Un dor wör’t up eenmaol lecht! Un Gott regelleerde dat forts so, dat dat Lechte un dat Düstere sick de Tiet ümgaohn laoten mossen. De lechte Tiet nömde He „Dag“ un de düstere Tiet „Nacht“.

Dor wör’t Aobend, un et wör Morgen, un de erste Dag was vörbi.

Un Gott gaff Orrer: „Dat Water mott uteneene un nen graoten Ruum afgewen för dat Firmament.“

Un dat passeerde up’t Slag, jüst äs He’t woll. Gott gaff dat Firmament den Namen Himmel. Dor wör et weer Aobend, un et wör Morgen, un de twedde Dag was vörbi.

Un Gott kumdeerde: „Dat Water unnern Himmel mott bieneene laopen, dat’t drüge Plackens giff.“ Ock dat passeerde. Gott nömde dat Drüge „Land“, un de graoten Waterpööle nömde He dat „Meer“.

Dann anneerde He: „Up de Erde söllt nu Planten wassen, de sick dör Saot vermehrt, un Bäöme, de jeder naoh ehre Aort Appeln, Beeren, Prumen, Kässen, Nötte of anners wat dreggt.“ Un äs dat geböhrde, wör et Aobend un Morgen, un dat was de derde Dag.

Un Gott kumdeerde: „Nu kumpt dor Lüchtkes an’t Firmament!“ Dat passeerde.

Gott mök twee besünners graote Löchten. De gräötste kreg Verlöf, ower Dag to schienen, un de lütke wör för de Nacht anstickt. Ne heele Masse Sternkes höng He ock noch an’n Himmel. Un weer was’t Aobend un Morgen, un de veerde Dag was vörbi.

Un Gott gaff Orrer, dat lebendige Diere in’t Water un in de Lucht kammen. He mök de graoten un de kleenen Waterdiere, de swömmen un plansken konnen. Un dann mök He Diere met Flöggel un Flittken, de ower de Erde flägen sollen. Düt lebendige Tüg kreg sogar Gotts Seggen un de Updrag: „Greut un wasst nu un vermehrt ju!“ Et wör weer Aobend un Morgen, un de fiefte Dag was vörbi.

Un Gott anneerde: „Ock de Erde sall ehr Veeh hämmen.“ Un He mök Diere to’t Laopen un Krupen, met kotte un met lange Beene, för de Berge un för’t flacke Land, för Stall, Waold un Wiesken.

Antleste mök He de Mensken. De sollen up em sölws slagen. He mök se äs Mann un Frau.

Gott bekek sick dann Sien Werk, un et was Em gerott. Alls was heel best. Dor kamm de Aobend un de Morgen, un de sesste Dag was vörbi. So kreg He’t up’n End in’n Himmel un up Erden. Se prunkten van Mojegeet. Un an den sewenten Dag leggte use Härgott de Hanne in’n Schaot un rösste sick. Düssen sewenten Da wejhde He to den hilligen Dag – Sönndag!

(2)

Van Tiet to Tiet höll use Härgott ne Aobendspraoke, üm Loff of Klaoge van de Mensken entkeggen to nemmen. Se konnen dann alls anbrengen, wat ehr naoh de Müsse was un wat ehr nich anstönn. Mestendeels harren se so väl uttosetten, dat use Härgott, wann’t möchelk was, an dat Gude van Sien ägen Werk twiewelde.

So göng’t ock dütmaol. Dat was’n Klaogen un Stennen. Owerall schellde wat!

Wor Bülte un Berge wassen, wollen se mehr Water hämmen, un de Löe in de Flackte un van de Waterkante wollen Berge. De Buren verlangden naoh Reggen un de Städtkers naoh Sünne. De Jäggers wollen Hasen un Knienkes, un de lütke Mann seggte: „Dat Untüg frett mi alls up.“

Se harren Em de Ohrden weer so vull nölt, dat’t Em all baole heel keggen was, äs Mester van düt misselke Werk to gehlen.

Dor sög use läwe Här in den ütersten Hook nen Mann staohn, de noch kien Wort seggt har. Use Härgott proat’te ne an un fraogte em, wat he dann to melden har.

„Dat mott so gut wedden, Här, dat heb Ih ja sölws makt.“

Kiek, dachte use Härgott, doch wenigstens eenen, de tofree is. De moss He noch’n Wort günnen. Heel fröndlik fraogte He wieder: „Wor kumm ih dann her, Mann?“

„Ut’t Emsland, läwe Här.“

„Ut’t Emsland?“ – Use Härgott grep sick met de eene Hand an’n Kopp, un met de andere dreihde He de graote Weltkoggel round un kek’n betken verleggen ower de Erde.

„Hier – dor – den Placken Sand, Haie, Moor“, hölp de Mann naoh.

„Jao“, seg use Härgott, „ih bint wat to kott kummen.“

„Wu meen Ih dat, Här?“

„Och, ick häb dat dormaols nich achtet. Mienen Thron, de stönn jüst up ju Land. Roundüm stöck mi alls in de Aogen, un ut de wilden Greunde bint düftige Ackers, Wiesken un moje Gemeenden wodden. Blaot unner Mienen Thron is dat Land schraoh un wöst blewen.“

„Här, wi könnt der awer gut up lewen. Un wann wi unner Juen Thron bint, dann kump us so lichte nicks Leeps an.“

„Dor häb ih Recht, Mann, un dat sall nu ock’n Wort wedden: Ju Land bliw unner Mienen Thron!“

(3)

von Theo Mönch-Tegeder

Naoh lange, lange Jaohren höll use Härgott maol weer ne Aobendspraoke met de Mensken, so äs dat in siene Gewonnheet lag. Äs He de so mejst met an’n End was, moss He togewen, dat de Welt met de Tiet nich jüst harre better worden was.

De Rieken wassen rieker worden un de Armen ärmer. Wissewall, watte Kriege harren sick utruset, man dorför flammden alleman annere eenewechtern up. Machthabers, de nicks innen Sinn harren äs ehren ägen Stolt, gaffen vör, se döen dat in Sienen, in Härgotts Namen. Söcke Verbrechers! Un met de Erde, wor He sick bi de Schöpfung so väll Mööte met makt harr, göngen de Mensken üm äs met de Verpackungen van McDonalds: Bruken, wegsmieten, nich mehr naoh kieken.

Van Em sülws, de läwe Här, wollen de Mensken all baole gar nicks mehr wetten.

Ja, et was nicks anners worden äs bi’t leste Maol. Et was noch immer so väll uttosetten, dat use Härgott, wann’t möchelk wesen was, all weer an dat Gude van Sein Werk in Twiewel kamm.

Dor moss He an den Bur denken, de’t leste Maol dor ginnen in den ütersten Hook staohn harr. De bedröwden Faolen in Sien Gesicht tröcken sick en lück glatter, un He fräög de Erzengel, de keggen Sienen himmlisken Thron posteert wassen: „Is dann vanaobend kieneene ut’t Emsland hier?“

„Emsland? Emsland? Wo soll das denn liegen?“, fräög Gabriel wat spitz trügge.

He kannde sick süss owerall up de Welt ut un harr daormals sogar in dat lusige Nöst Nazareth de Jungfrau Maria funnen.

„Na, wees du dat dann nich?“, gnurrde use Härgott recht ungnädig. „Kiek doch en lück better to: Unner mienen Thron natürlich!“

Gabriel fläög naoh de himmlischen Heerscharen un läöt utropen: „Wer ist hier aus dem Emsland? Emsländer bitte vortreten!“

Et durde so nicks, dor käömen se met nen Mann an, de säög ampatt heelmaolens anners ut äs de Bur van daormaols. Fiene Schoh an de Fööte anplass van Holsken. Nen schwatten Anzug met’n siedenen Schlips; kiene dreidübbelt flickte Manschesterbuckse un ock kiene olde Joppe. He was glatt rasiert. He was ock längst nich so krumm wassen äs de Bur van daormaols. Pielup un stäödig keek he use Härgott up sienen göttlichen Thron tomöte, äs wann he seggen woll: „Dat wät ock wall Tiet, dat Du mi endlicks drannemms.“

„Ih bint ut’t Emsland?“, fräög use Härgott en lück verstört.

„Jao, wissewall.“ De Emsländer harr wat Mäöte, platt to praoten. Man weil use Härgott, de ja in Siene Allmacht alle Spraoken kann un verstäht, der nu met anfangen was, konn he ja schlecht in’t Haoge wesseln.

„Man dat leste Maol was van Ju so’n bescheiden Bürken kummen“, wünnert sick de läwe Här, „Ih bint so heel, heel anners. Wat is de passeert unner mienen Thron?“

„Tja, Härgott, wi häbt us dacht, wann wi all unner Juen Thron tolande kummen bint, dann sall dat dor ock so moj werden, äs sick dat gehört. Dat bin wi Ju doch schüllig. Un dorüm häb wi dat Werks äs in use ägen Hanne nommen. Wi häbt de Haie ümplögt un dor stäödige Ackers un Wiesken van makt. Dat wiede Moor häb wi drüge leggt. Ut de Wöste häb wi en Paradies makt. Et prunkt nu van Mojegeet unner Dienen Thron. Düftige Burenhöwe, fiene Dörpe un stäödige Städte; de Hüse komodig un ruum.“

„Ja man …“, use Härgott satt dor met‘en lossen Mund. He wüss nich, wat He seggen soll. Dor wiesde de Mann all ower de graote Weltkoggel: „Dor, kiek äs ower dat wiede Water van diene Erde: De mojsten Schippe bint bi us an de Ems baut. Ick glöwe, et is alls so worden, dat du dermet tofree wesen kanns. Bruks di nich mehr üm schämmen.“

Use Härgott was heelmaolens perplex. „Könn ih mi dann seggen, wecker ich bint?“ – „Dat moss du doch wall wetten! Ick bin Hermann Bröring, sekür twintig Jaohrden lang was ick Oberkreisdirektor un Landraot in’t Emsland.“

„Hermann Bröring?“ De läwe Här was an’t Naohdenken, wor He den Namen her kannde, „Hermann Bröring?“ Erzengel Michael flisperde em wat van links in’t Ohr

– „Ach so, Hermann Bröring!“ – Nu harr he den Faden weer funnen. „Ja, Ih Emslänner häbt met miene Gnade metwirkt. Dor kanns nicks van seggen. Better harr ick et ock nich henkriegen konnt. Dor bin ick wall heller met tofree!“

Heel nervös flög Michael noch maol an Härgott Sien Ohr un flisperde Em stillkes wat. Et sög heller wichtig ut. „Ja, ja“, brummde Härgott naoh achtern hen, „wann’t dann weden mott“, un keek dann weer Hermann Bröring an. „Ja, ick mag der annersfersick nich gern van anfangen, man Erzengel Michael häf segt, ick mott‘t üm de Gerechtigkeet doon. Wa’ck seggen will, is, dat ick doch noch en ernst Wörtken met di praoten mott. Diene Schutzengel häbt meldet, dat du so’n paar Nücke häbben sass. Se harren wat Last met di. Du verlangdes mangs mehr, äs di un ju Emslänners gut döt. Wahr di vör de Ungedülligkeet un de Hofferrigkeet!“

„Ach Härgott, anners gäht dat nich. Du glows gar nich, wu stur de haogen Härens in Berlin un Hannover weden könnt. Dor moss all mangs wat luter und robuster werden, dat se di owerhaupt anhört! Ick segge di, wi Emslänners mött’t noch so vull uphalen, dor is Geduld nen Fehler! Ih innen Himmel, ih bint för de Entwicklung hier bi us välls to langsam – Ih met Jue Ewigkeet. So väll Tiet häb wi nich!“

„Kiek, dor häb wi’t all weer: Stolt un ungedüllig! Man wat mak wi nu blaot met Di? Ick gläöwe, ick will Di äs ’n paar Wecke in’t Fegefüer doon.“

He harr et noch nich utsprocken, dor kamm van eenewechtern en Düwelken anflogen, un schwupps nömm et dat Hermännken met sick.

Dormet was de Aobendspraoke beschlotten un alle göngen weer dorhen, wor se henhörden, de Mensken up de Erde un Gott met siene Heerscharen innen Himmel.

Man drei Dage later melde Apostel Petrus, vör siene Himmelsporte stönn den Oberdüwel, de Baas van’t Fegefüer, un verlangde ne Privataudienz.

Dat wünnerde use Härgott öwer alle Maoten, weil: dat harr’t noch nojt nich gewen. De graote Porte göng loss, un herin köm de Düwel met Hermann Bröring an’n Kramshaken. „De kanns weerhämmen“, beckte he forts loss, ohne use Härgott deDagestiet to günnen.

„Wat?“, wünnerde sick Härgott, „dat is dat erste Maol, dat du van sülwes vör de Tiet ne Seele ut diene Klaonen läss. Du wuss doch am läwsten alle, de ick di to de Läuterung schicke, up alle Ewigkeet hollen.“ – „Wi’ck ock süss wall“, beckte de Düwel, „man den dor, de kann’k nich bruken, de dögt nich.“

„Wudann?“ Use Härgott konn van Nejschierenge nich mehr stille sitten. – „Den dor“, de Düwel wiesde up Hermann Bröring, „de was noch nich äs recht ankummen bi us in’t Fegefüer, dör föng he all an, de armen Seelen to kumdeeren. ‚Alle tolustern‘, rööp he, ‚et is doch välls to häät hier. Wann wi alle to glieker Tiet pustet, blaose wi dat lästige Füer ut. Dann bruk wi nich mehr so harre schweeten.‘ Un so göng’t: Eeene, twee, dreie – un ut was dat Füer.“

De Düwel schödde van Traorigkeet bieneene. „Ja gut, dachte ick“, vertellde he wieder, „dann laot ick se eben schmachten un darwen. Man, Härgott, du mags et glöwen of nich: Gistern gaff Hermann Bröring an alle Mühseligen un Beladenen de Orrer ut: ‚Wie arbeet’t us naoh’t Schlaraffenland dör. Kann ock nich lieder wesen äs den Pannnekokentuun aftobauen, de lange Tiet üm’t Emsland herüm stönn. Un wann wi dann noah den Puddingberg kummt, dor glinner wi met’n Transrapid öwerher.“

Nu föng de Düwel sogar an’t reeren: „Härgott, de verderwt mi de heele Arbeet. So makt mi de Hölle kienen Spass. Glöw mi: Et durt nich lange, wann he so wiedermakt, dann is’t inne Hölle sogar angenehmer äs bi di innen Himmel. Un dat wuss du doch ock nich. Do mi den Gefallen: Nemm em weer!“

„Tja,“ use Härgott keek aorig verleggen van Sienen Thron herunner, „tja also …, nu to dann, dann laot em hier bliewen.“

De Düwel  tröck af, un nu stönn Hermann Bröring alleene vör use Härgott. Ne kotte Wiele seeg kieneene wat, dann spötterde de Landraot in de Hanne un rööp:

„So, nu will ick Di äs en lück unner de Arme griepen. Was doch gelacht, wann wi Afrika nich nettso uprisken konnen äs dat Emsland. Un dornaoh nemm wi us Asien vör. Met dat Weltklima, dat mott ock anners werden. Un dann de Kriege, worüm wess du dor nich met ferrig, Härgott? …“

„Sagebuck“, stöhnde de, „wann dat so wiedergäht, weiht der wanner nen emsländsken Wind. Dat is ja de reinste Emslandisierung innen Himmel.“ Ock de Engels tröcken all verschreckt de Köppe tüsken ehre Flittken in. Härgott verdreihde de Aogen, läöt nen deepen Stöhn hören, un dann brummde He: „Wees wat, Bröring? Mi dücht: Bliew, solange äs du dat wuss, up Erden. Et is’t Beste för alle!“

Kurzvita: Hermann Bröring – emsländischer Landrat a. D.

 

Hermann Bröring begann seine berufliche Laufbahn nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Köln 1971 mit einer Dozententätigkeit am Sozialinstitut Kommende in Dortmund und setzte diese 1973 im Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen-Holthausen fort.

1976 wurde er persönlicher Referent und Leiter des Ministerbüros von Kultusminister Dr. Werner Remmers in Hannover.

1979 trat er in die Verwaltung des Landkreises Emsland ein.

1984 wählte ihn der Rat der Stadt Lingen zum stellvertretenden Oberstadtdirektor. Mit dieser Position war das Amt des Stadtkämmerers verbunden.

1990 wurde Bröring zum Kreisdirektor und 1991 zum Oberkreisdirektor gewählt. Bei der Kommunalwahl am 9. September 2001 holte der gebürtige Rheder als Kandidat der CDU 72,7 Prozent der Stimmen und wurde erster hauptamtlicher Landrat des Landkreises Emsland.

In diesem Amt wurde er bei der Kommunalwahl 2006 von der emsländischen Bevölkerung mit großer Mehrheit bestätigt.

aus:https://www.noz.de/lokales/meppen/artikel/134637/landrat-hermann-broring-wird-heute-verabschiedet#gallery&0&0&134637

Hermann Bröring ist Präsident der Emsländischen Landschaft und des Emsländischen Heimatbundes.

Er ist auch über das Emsland hinaus bekannt als markanter “Macher” – etwa beim Bau der Emslandautobahn auch mit nichtstaatlichen Mitteln oder bei der Emsvertiefung, ohne die es die Meyer – Werft  wohl nicht mehr am jetzigen Standort in Papenburg geben würde.

Über ihn gibt es eine außergewöhnliche plattdeutsche Kurzerzählung, die der Autor Theo Mönch – Tegeder in eine bekannte Geschichte (Land unner Gottes Thron) seiner Tante, der Emslanddichterin Maria Mönch – Tegeder, gekonnt eingebunden hat.

Diese wird nachfolgend auch vorgestellt….

http://www.emslaendischer-heimatbund.de/medien/bilder/publikationen/Inhaltsverzeichnis/Band_58/Emsland-Jahrbuch_Band_58_De_Aobendspraoke.pdf
Foto: Archiv Robben

Plattdeutsch im Krankenhaus Meppen – Verwaltungsdirektor Wilhelm Wolken resümiert

So berichtete der Verwaltungschef des Meppener Ludmillenstifts 1998 im Buch Wat, de kann Platt:

In meinem beruflichen Leben und wohl noch mehr im beruflichen Leben der Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus, die ständig direkten Kontakt mit den Patientinnen und Patienten haben, hilft die plattdeutsche Sprache häufig über

Kommunikationsschwierigkeiten und das Gefühl des Fremdseins hinweg. Hier spreche ich – und das liegt wohl in der Natur der Sache – überwiegend von älteren Patientinnen und Patienten, die ja noch mit „Plätt proten” aufgewachsen sind. Ge­rade sie sind in der für sie fremden und vielleicht auch oft erschreckend techni­schen Welt eines Krankenhauses froh und dankbar, wenn sie wenigstens einen Pfleger, eine Pflegerin oder eine Mitarbeiterin in der Aufnahme finden, mit der sie wie zu Hause und ohne die Angst, etwas Falsches zu sagen, sprechen können. Ich freue mich, wenn ich höre, daß wir im hause noch Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter haben, die das Plattdeutsch es gut tut, wenn man sich in dieser Sprache mit ihm unterhält. Letztendlich ist es für ein Krankenhaus wichtig, daß sich der Patient oder die Patientin während des Aufenthaltes wohl fühlt, und ich denke, daß gerade die Sprache – ob nun Franzö­sisch, Englisch oder Plattdeutsch -, daß das Verstandenwerden hier ein ganz wich­tiger Faktor ist.

 

Wie sieht es 20 Jahre später aus?

Plattdeutsch im Textilkaufhaus Schröder in Haselünne

                           Hubert Schröder aus Haselünne ist ein Kaufmann der besonderen Güte.

Als er 1958 das Textilgeschäft von seinen Eltern übernimmt, besteht dieses seit knapp 100 Jahren. Nach etwas mehr als zehn Jahren kauft er als junger Unternehmer am Markt das alte Hotel Dreesmann Brand am Markt und erstellt einen modernen Neubau. Dieser wird im Laufe der Jahre in mehreren Bauabschnitten jeweils großzügig erweitert. Heute präsentiert sich der Besucherin und dem Besucher ein Kaufhaus der besonderen Klasse, das zurecht von sich behaupten kann: Schröder zieht das Emsland an.

Im Mittelpunkt dieser Entwicklung steht der heute 80-Jährige Hubert Schröder mit seiner Frau Edda, die die Geschäftsleitung an die nächste Generation weitergegeben haben.

Selbstverständlich hat Hubert Schröder mit vielen Kunden in den vergangenen Jahrzehnten durchweg Plattdeutsch gesprochen

Kurzvita Dr. Christof Austermann

Christof Austermann ist im Dezember 1982 im südlichen Emsland geboren.

Seine Kindheit verbrachte er auf dem elterlichen Bauernhof in Schapen, unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen.

Nach der Grundschule in seinem Heimatort und der Orientierungsstufe in Spelle besuchte er das katholische Gymnasium Leoninum in Handrup.

Nach dem Abitur nahm er 2002 sein rechtswissenschaftliches Studium an der Universität Osnabrück auf.

Daran schlossen sich ein Promotionsstudium an der Universität Osnabrück und eine Tätigkeit als freier Mitarbeiter in einer Rechtsanwaltskanzlei an.

Sein juristisches Referendariat absolvierte er unter anderem mit Stationen in Münster und Hannover und schloss dieses im Jahr 2011 ab. Im gleichen Jahr wurde er auch zum Dr. jur. promoviert.

Seit 2012 ist Christof als Rechtsanwalt zugelassen und arbeitet als Justiziar für einen international tätigen Konzern.

Er lebt gemeinsam mit seiner ebenfalls aus Schapen stammenden Frau in Hannover.

Veröffentlichung der Ergebnisse

Damit lag eine umfangreiche regionale Untersuchung vor, die erstmals unterschied zwischen aktiver und passiver Sprachkompetenz auf Grund objektiver Testdaten.

Die Diskrepanz zwischen diesen beiden Untersuchungswerten war auch in Fachkreisen so nicht vermutet worden: Nur noch drei Prozent der damals Zehnjährigen konnten gut plattdeutsch sprechen, aber über 40 Prozent der Heranwachsenden vermochten plattdeutsch noch gut zu verstehen.

Leider bestand derzeit in der Kreisverwaltung offenbar wenig Interesse an einer Veröffentlichung des Aufsatzes in der Region, obwohl die bisherigen Sachkosten für diese Enquete großzügig vom Landkreis bezahlt worden waren.

Daraufhin bot Prof. Dr. Ludger Kremer an, die Auswertung aufzunehmen in eine Aufsatzsammlung mit dem Titel „Diglossiestudien“[1]. Darin wurden weitere, allerdings kleinere Untersuchungen diesseits und jenseits der holländischen Grenze jeweils in der Landessprache vorgestellt. Damit war nun leider verbunden, dass diese emsländischen Ergebnisse in Wort und Grafik nur einem ganz begrenzten sprachwissenschaftlich interessierten Leserkreis vornehmlich außerhalb des Untersuchungsgebietes zugängig waren.

[1] Kremer, Diglossiestudien

Vorbereitung und Durchführung der Befragung 1989/90

Die Untersuchung wurde nun mit der Unterstützung des Schulaufsichtsamtes des Kreises Emsland durchgeführt[1].

In zwei Vorläufen in den fünften Klassen der Orientierungsstufen in Emsbüren und in Spelle wurden die Entwürfe zum Fragebogen getestet und verbessert. Schließlich wurden alle Klassenlehrer des vierten Schuljahres im gesamten Emsland in den sechs einzelnen Dezernaten zur Dienstbesprechung eingeladen und in das genauere Verfahren eingewiesen.

Jedem Klassenlehrer wurden eine bespielte Tonkassette und eine Mappe mit zwei Arbeitsbögen für die Schüler nebst einem Elternfragebogen überreicht.

Die Schüler hatten zunächst einen plattdeutschen Text, der auf der Kassette vorgesprochen wurde, ins Hochdeutsche zu übersetzen. Danach mussten die Kinder hochdeutsche Wortgruppen ins Plattdeutsche übertragen. Anschließend wurden diese Tests von den jeweiligen Klassenlehrpersonen vorausgewertet. Diese Methode hat sich als sehr praktikabel erwiesen. Insgesamt war die Art der Beteiligung der Grundschullehrpersonen sehr positiv, was sich insbesondere bei Rückfragen zeigte, die vereinzelt nötig waren.

Zeitgleich war zunächst schriftlich, dann telefonisch und schließlich persönlich Kontakt aufgenommen zu dem niederdeutschen Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Ludger Kremer, der gezielt die jeweiligen Schritte im Emsland fachspezifisch kommentierte und Tipps gab zu der weiteren Vorgehensweise. Weiterhin stellte er das emsländische Vorhaben auf der jährlichen Pfingsttagung der beteiligten niederdeutschen Sprachwissenschaftler vor.

Daraus ergab sich das Angebot des Kieler Lehrstuhlinhabers Prof. Dr. Hubertus Menke, dass in der dortigen niederdeutschen Abteilung die emsländischen Daten sprachwissenschaftlich ausgewertet werden konnten. Da vom Landkreis die entsprechende finanzielle Zusage kam, konnten nach einer Vorauswertung fast 10.000 Seiten Schüler- und Elternbefragung nach Kiel gebracht werden.

[1] Der damalige Leiter des Schulaufsichtsamtes Emsland, Schulamtsdirektor Alfons Lögering, nahm dankenswerterweise sofort die Idee der kombinierten Schüler- und Elternbefragung auf und richtete zu ihrer Vorbereitung eine Arbeitsgruppe mit Helmut Diers, Karl Oldiges und Bernhard Tengen ein.