Zum 50. Geburtstag meiner jüngsten Schwester Hilde Ruthemeyer (15)

 

 Use Herrgott makere Fieraumend un siängere datt Land.

He stönd an eenen herrlichen Diek un keik üöwern Rand.

Hier stönd he gäden un auk faken,

hier stolzierden de Störke un de Poggen quaken.

 

Watt häw wie vön Dotum? 12. Juli Niegenteggenhunderteenunvettig!

Doa sind jä no ’n paar Kinner ferrig!

De möit unbedingt noa no’ Hagen brocht wäden,

bie Engelmeggers inne Steenkuhlen doa neimen se den dicken Jungen gäden.

 

De Sturk neimp datt Bündel vorsichtig in sienen Schnabel,

sau brochte he den kleenen Kerl ganz sicher noa Hagen.

De Herrgott segg to den Sturk: „Nu wätt et owwer Tied,

et is glieks 11 Uhr, un de Wägg is immer nütte wiet!“

 

Et was holl düster, datt kleene Wichtken in’n Schnabel,

sau fleug de Sturk ganz sicher noa Hagen.

Wo is de Waterkouten? Use Herrgott is jä verrückt!

Doa noa een Kind henn, doa han’se jä schon sieben Stück!

 

He keik hier un doa in de Fensters herrin,

feilde doa nich ännerwächten viel biäter een Kind?

Datt kleene Wichtken siä ganz sinnige: „Och, dott datt nich!

Doa unnern uppe Bank sitt ’ne Frau mit son fein Gesicht!

 

Un de Mann doagiegen mit de blobben Kappen,

datt süölt wäden miene Mamme un mien Pappe!

De hätt mie schon lange schluoten in iähre Hatten!“

 

De Sturk gaff nau, un he dachte bie sick:

„Do ais jä auk noa Maria, een ganz vernünftig Kinnerwicht!

Mit de ännern datt was olle sau viele noa nich!“

 

Den ännern Muorn, de Lüer wörn schon noa Telgte gauhn,

drofften wie datt kleene Wichtken bestaunen.

De Mamme harre ton achten Moll den Kinnerwagen hiärkriegen,

wie ne kleene Prinzessin soll et doa drin liggen!

 

Use Pappe was ganz up sien bestet Been,

son feinet Kindken harre he üöwerhaupt noa nich seihn!

Dau göng datt graute Roan ümme den Namen löss,

wie soll datt Wichtken heiten bloss?

 

De Mamme mende: „Monika, Waltraud, Euphemia!“

De Pappe: „Sau roup ick datt Kind doch nich, datt is doch woll kloar!“

Se wöiten sick eenig up Hildegard,

doch datt „Gatt“ soll bloß sien fö datt Blatt!

 

Wie wörn olle ganz schnell in Bilde,

datt kleene Süster soll heiten – Hilde!

Du wüösses – wie olle Kinner – schnell heran,

un gönges noa es wänners noa Schoule dann.

 

Doa wös Du auk kein bietken bange

un et durde garnich lange,

dau stönnes Du buoben uppen Pult to singen,

de schönsten plattdütsken Leeder löites Du erklingen.

 

Un auk süss has Du goe Noten doabie,

de Mamme un de Pappe un wie olle wörn ganz stolt up Die!

Du wöites baule een feinet junget Wicht,

sau kreig Die de Ruthemegger’s Hansi moll tou Gesicht!

 

Den ganzen Dagg harre he Die in Kopp un Magen,

un immer un immer keimp he wä noa Hagen.

Gie Beeden han juch baule leiv un gäden,

un ett soll auk eenmoll hieroat wäden.

 

Doch eest wöt noa bowwet, een resolutet Hues,

Hansi woll mit siene Mammen ut de Mietswohnung herrut.

Jüst tou de Tied satt he in Hannover tou lärden,

un bie den Rohbau mösses Du sau manches vöregeden.

 

Watt de Handwerkers bruket, Zement, Steine orre Sand,

datt neimes Du ganz schnell inne Hand.

Et was baule ferrig dat Hues, un de Hochtied stönd an,

Hansi hölt de schönsten Bruet wiet un siet anne Hand!

 

De Pappe geif Die ton Affscheed lachend de Hand,

doch wie’s da drinnen aussieht, datt göng keinen watt an!

Van ollen Sieten, besonders van use Aulen,

wöit Glück Die wünschket, et soll in Pattkenhoff recht gout Die gauhn!

 

Wie möit et olle neidlos seggen,

de Wunsk is in Erfüllung gauhn.

Du kanns in son grauten Huese regeden,

kanns wasken un putzen un wisken un fegen.

 

Un 2 Döchters hä gie, datt is ne Pracht,

sind auk holl an’t friggen, mit eenmoll, üöwer Nacht.

Un eenes, datt fiene wie olle ganz toll,

datt sick de Oma bie juch föihlt sau woll.

 

Et feilt iähr an garnix, immer alles Tip-Top,

van de Föite bes tou den frisch frisierten Kopp!

Un Hansi, Dien Mann, de liäwet noa in eene heele Welt,

os Stadtoberamtsrat bring he Die jeden Monat ’nen ganzen Sack vull Geld!

 

Siene Freizeit häff owwer een grautet Laster,

et sind siene Douben, de schiet üöwer Hues un Pflaster.

Owwer ick gläuwe, Du bis nich mä tou bedurden,

Du bis jä schon ganz verrückt up de Flugtied un iähre Uhrden.

 

Wie wünsket Die vull Gesundheit, datt Du noa lange hier herümme flitzen kanns’.

Diene Beine häss Du jä wä up den niggesten Stand!

De schönsten Modelle bie Krabbemeggers de mag de Chefin woll vestiärken,

süss nimms’ Du se olle mit, un löss datt mit Dienen Lauhn verriärken.

 

Doch auk datt günne wie Die van Hatten,

diene vielen Röcke, de bunten, de witten und de schwatten.

Du sass datt olles unbedingt sau behaulen,

diene beeden leiwen Tanten buoben in Huese mag Die de Herrgott noa lange erhaulen.

 

Gottes Siängen un datt ollerbeste doch

datt wünsket Die Diene Geschwister Koch!

Noch viele Jahre sollst Du leben,

noch viele Jahre bei uns sein!

 

Hagen a.T.W., den 12. Juli 1991

Deine Schwester Martha